Dem Dichter Matthias Claudius wird der Ausspruch “Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen” zugeschrieben. Zu Claudius’ Zeiten war Reisen sehr beschwerlich, wir haben es heute deutlich einfacher als zu Zeiten der Postkutschen auf schlechten Wegen. Zu erzählen haben viele Piraten aber doch etwas: nämlich was sie mal besser eingepackt hätten bei der Reise zu vergangenen Parteitagen. Wir wollen hier nicht von Zahnbürsten und einem Paar Socken zum Wechseln (wohlgemerkt: ein Paar pro Mensch und Tag!) reden. Sondern von Utensilien die ins Gepäck gehören, um beim eigentlichen Parteitag nichts vermissen zu müssen.
Die Technik auf Parteitagen funktioniert mal besser oder schlechter. Auf der sicheren Seite ist, wer eine Vielfachsteckdose, ein Ladegerät für das Mobiltelefon und das eine oder andere USB-Kabel in der Tasche hat. Sollten Netzwerkswitches auf dem Tisch stehen, sind die dem oft überforderten WLAN vorzuziehen. Dafür sollten einige Netzwerkkabel in der Tasche sein – alleine schon um denen auszuhelfen, die keine Kabel dabei haben. Pessimisten haben gerne einen Surfstick dabei. Je nach Telefonnetzverfügbarkeit kein Allheilmittel, aber immerhin eine Option. Verpönt sind allerdings WLAN-Router mit UMTS, da sie das “offizielle” WLAN überlagern und in der Masse unbrauchbar machen.
Trivial, und doch immer wieder gerne vergessen wird das Anschlusskabel für das Notebook. Doch ohne das ist alles nichts! Ähnlich verhält es sich mit Bluetooth-Peripheriegeräten wie etwa einer Maus. Hier ist der Spaß schnell zu Ende, wenn nicht vorsorglich Ersatzbatterien eingepackt wurden. Zugegeben, bei den modernen Touch-Pads nicht mehr unbedingt notwendig. Wer Fotos machen möchte, sollte sein Kartenlesegerät oder ein Verbindungskabel für PC an Kamera dabei haben. Gerne vergessen: das Ladegerät für die Akkus.
Praktisch kann ein Headset sein, vielleicht gibt es eine spannende Session im Mumble, oder man muss dringend skypen.
Es ist nicht immer garantiert, dass das Netzwerk funktioniert. Deswegen sollte das Antragsbuch vor der Anreise (!) auf das Notebook, das Pad oder das Mobiltelefon geladen werden. Noch geschickter ist der Antragsreader, der die Anträge übersichtlicher darstellt. Wenn man mit anderen Piraten Daten austauschen möchte, sollten einige CDs oder DVDs in der Tasche sein. Wer kein Laufwerk hat oder generell weniger hysterisch ist, seine Festplatte zu verseuchen, kann auch mit einem USB-Stick Daten hin- und hertauschen. Sicher fühlt man sich auch, wenn man vom eigenen System eine Boot-CD oder sonst eine Ubuntu-CD hat.
Auch wenn es antiquiert klingt: ein kleiner Notizblock (ja, Totholz) ist ungemein praktisch, wenn man sich schnell Notizen machen möchte, um beispielsweise nicht zu vergessen mit welcher Frage man zum Mikrofon ging. Auf Papierausdrucke sollten auch die setzen, die einen Antrag stellten. Mit einem Blatt in der Hand spricht es sich am Mikrofon einfach freier als mit einer der elektronischen Gedächnisstützen in der Hand. Zum Standard aus der Bürotasche gehören auch die ganzen analogen Hilfsmittel, wie Textmarker, Klebestift, Post-It, Tesafilm und Visitenkarten. Nicht immer funktioniert der Austausch von Handy zu Handy.
Auf den engen Tischen fällt gerne mal ein Becker Kaffee oder eine Flaschen Club Mate um. Glücklich ist, wer gleich ein Päckchen Taschentücher greifbar hat um die Sauerei aufzusaugen. Eine Plastiktüte nimmt allerhand Müll (leere Becher, kaffeegetränkte Taschentücher, Pappteller und einiges mehr) auf. Die Mülltüte wird gerne mit Klebeband (oder Duct-Tape) am Tisch befestigt. Und wer jetzt noch feuchte Reinigungstücher zum Hände abwischen hat und diese großzügig verteilt, ist der Tischliebling aller. Zumal sich diese Tücher auch nutzen lassen, wenn zufällig am stillen Örtchen Papierknappheit herrschen sollte. Je nach Beleuchtung wünscht man sich auch ein Microfasertuch für den Bildschirm.
Rudimentäres Werkzeug wie etwa ein Schweizer Messer oder ein Leatherman haben sich schon oft bewährt. Erfahrungsgemäß werden diese nur benötigt, wenn man sie nicht bei hat. Das gleiche gilt für Seile.Um auch neben den “moderenen” Wegen der Kommunikation einen schönen BPT zu haben, empfiehlt es sich zumindest ein Kartenspiel (die Redaktion empfiehlt Werwolf) oder eine Flasche Wein (2008-er Tricastin vielleicht?) nebst Korkenzieher mit zum BPT zu bringen. In der Zeit nach (!) der Veranstaltung sollten alle einfach mal ausspannen und sich nicht weiter den Kopf mit Anträgen und dergleichen zermürben. Politik macht Spaß!