Nach den Vorwürfen zu schlechte Arbeitsbedingungen lud Amazon zu einer Betriebsführung in ihrem Logistikzentrum in Graben ein. Dort hat das Internetversandunternehmen laut Firmeninformationen die Anzahl der Festbeschäftigten von 1.000 auf inzwischen 2.500 erhöht. Einmal im Jahr zur Hauptsaison steigt die Zahl der Mitarbeiter für kurze Zeit auf ca. 5.000. Viele sind also nur befristet für ca. vier bis acht Wochen beschäftigt und beleben in diesem Zeitraum umliegende Geschäfte und Gaststätten.
Die Augsburger Piraten nutzten am Montag den Termin bei Amazon in Graben um sich vor Ort aus erster Hand zu informieren. Durch den Besuch konnten diese sich ein erstes Bild von der Situation in Graben machen. Es zeigte sich, dass gerade Festangestellte die Kritik in den Medien nicht teilen und mit ihrem Arbeitsplatz sehr zufrieden sind.
Der Mensch steht bei den Piraten im Zentrum allen Bestrebens. Neben Ronnie (Hans- Jürgen) Rigl – Bundestagskandidat der Piratenpartei für den Landkreis Augsburg und langjähriges Gewerkschaftsmitglied – waren auch die Landtagskandidaten Andres Herz und Werner Steppuhn mit im Boot. Die Kandidaten zogen ein größtenteils positives Resümee, werden die Entwicklung in Graben weiter verfolgen und in Kontakt bleiben. Ronnie Rigl dazu: “Ich begrüße die Entwicklung, dass Amazon sich aktiv für die Mitbestimmung durch Arbeitnehmervertreter einsetzt, empfehle aber auch ausdrücklich weiter offen für Tarifbindungen zu bleiben. Dies bringt Vorteile auf beiden Seiten der Tarifparteien”
Kritische Worte in Richtung Bundesregierung kamen von Andreas Herz, Landtagskandidat in Augsburg-Land Süd: “Der Gesetzgeber ist nun in der Pflicht, mit einem gesetzlichen Mindestlohn und verbesserten Bedingungen endlich zu reagieren. Gerade im Bereich der Leih- und Zeitarbeit spielen den Kooperationspartnern von Amazon die gesetzlichen Regelungen in die Hand um Mitarbeiter unter Druck zu setzen.”
Währenddessen fragt sich Johannes Görgen aus Oberfranken, wie es dem Unternehmen derzeit geht. Was ist los bei Amazon?