
Wasserwerfer 10.000 | CC-BY-2.0 Dirk Vorderstraße via <a href="https://www.flickr.com/photos/dirkvorderstrasse/10584682686/in/photolist-h8koq9-h8kudu-h8kgp5-h8mGYM-h8kmV3">flickr</a>
Seit 2011 ist er deutschlandweit im Einsatz: der Wasserwerfer 10.000 – oder auch WaWe 10, wie er von Liebhabern genannt wird. Die ersten Prototypen wurden bereits 2009 an den Bund ausgeliefert. Auch die Bereitschaftspolizei des Landes Thüringen bekam nun eines dieser 33-Tonnen-Spielzeuge. Und wie es mit neuen Spielzeugen so ist, müssen diese auch gleich ausprobiert und auf ihre Robustheit geprüft werden: Anfang April kam der WaWe 10 bei einem Testszenario zum Einsatz, in dem Männer und Frauen der Bereitschaftspolizei die Rolle der Demonstranten einnahmen.
An sich wäre dies keine Nachricht wert. Doch wie die Flaschenpost jetzt exklusiv aufdecken konnte, ist der Test des Wasserwerfers nur ein Vorwand zu einem viel größeren, bedeutenderen Waffentest gewesen. Unseren Quellen zufolge gelang es mit einer noch unbekannten Technologie, ein Material zu nutzen, das sehr leicht ist, aber eine unglaubliche Beschleunigungskraft entwickelt, wenn es geworfen wird. Die Kraft beim Einschlag soll wohl vergleichbar sein mit der einer Kugel, die aus nächster Nähe aus einer Handfeuerwaffe abgefeuert wird.
Der Clou an der Sache: Das Material kann problemlos getarnt werden, indem man damit gewöhnliche Alltagsgegenstände herstellt – zum Beispiel Tennisbälle, Eier und PET-Flaschen. Prototypen davon kamen auch beim bereits erwähnten Test der Thüringer Bereitschaftspolizei zum Einsatz. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen: den Polizistinnen und Polizisten gelang es, mit diesen scheinbar alltäglichen Gegenständen den WaWe 10 zu beschädigen. Die Polycarbonat-Schutzverglasung des Wasserwerfers trug erhebliche Schäden davon.

„Der Test war ein voller Erfolg“, berichtet uns ein Informant der Polizei, der anonym bleiben möchte. „Immer wieder sehen wir uns fiesen Demonstranten gegenübergestellt, die uns mit Eiern und dergleichen bewerfen. Daher kam auch die Idee für dieses Material.“ Die Einsatzmöglichkeiten seien nahezu unbegrenzt. Auch die Bundeswehr forscht bereits mit der neuen Technologie: Gerüchten zufolge laufen gerade Tests mit panzerbrechenden Eiern und Plastikflaschen als Hohlgspitzgeschosse.
Natürlich birgt diese Technologie, wie so viele andere auch, Gefahren – so zum Beispiel könnten Demonstranten verwendete Geschosse aufheben und sich so ihr eigenes Arsenal aufbauen. Doch auch dafür rüstet sich die Bereitschaftspolizei bundesweit. Der WaWe 11 Spezial sei schon in Entwicklung und werde Angriffen dieser Art dank seiner Teflonbeschichtung standhalten können. Die Kosten werden die des WaWe 10 (900.000 € pro Stück) bei Weitem übersteigen, aber man ist bereit, Steuergelder dafür zu investieren. „Schließlich geht es hier um unsere Sicherheit“, so unser Informant. „Auch die Anzahl soll aufgestockt werden, 78 Stück werden nicht mehr genug sein.“ Um das Supergrundrecht Sicherheit garantieren zu können, sei eben kein Preis zu hoch.