Viele von uns stecken viel Zeit und Herzblut in die Piratenpartei. Nicht weil es so toll ist, Mitglied einer Partei zu sein und sich mit denen zu kabbeln, die manches ein bisschen anders, aber im Prinzip doch das Selbe wollen, sondern weil die Themen, die von der Piratenpartei aufgegriffen werden, so wichtig sind. Da ist der Wandel von der Industrie- in die Informationsgesellschaft den es zu gestalten gilt, der Kampf gegen den Abbau sozialer Errungenschaften der Vergangenheit und eine tolerante Gesellschaft, die es zu unterstützen gilt. Nicht zu vergessen der NSU-Verfassungsschutz-Komplex und die andauernde Bespitzelung. Bei all diesen Themen sind wir dabei und üben durch unserer (in der Öffentlichkeit oft unsichtbare) Arbeit Druck auf die anderen Parteien und auch die Regierung aus.
Diese Arbeit kostet aber nicht nur Kraft, Zeit und Geduld, sie kostet auch Geld: Der Betrieb unserer Infrastruktur, die Wahlkämpfe mit Flyern, Plakaten und Wahlwerbespots, die Konferenzen auf denen alle Teilnehmer ihre Positionen miteinander abgleichen, Bundesparteitage, nicht zu vergessen die eine oder andere Festanstellung, ohne die eine Organisation von der Größe der Piratenpartei nicht zu verwalten wäre – dies alles kostet Geld. Genauso wie der Wahlkampf: Politischer Erfolg lässt sich nicht durch Aussitzen herbeiführen. Die Hoffnung auf ein „irgendwie wird das schon“ wäre naiv. Die Vorstellung, man könne die Teilnahme an einer Bundestagswahl einfach aussetzen wenn das Wahlkampfbudget nicht reicht ist- offen gesagt – dumm und führt in die politische Bedeutungslosigkeit, aus der es kein zurück mehr gibt.
Um als Organisation unserer Größe handlungsfähig zu bleiben, benötigt man – wie bereits erwähnt – Geld. Und zwar eine ganze Million Euro. Wir haben zehn Wahlkämpfe vor uns, dazu kommen die Aufstellungsversammlungen, außerdem stehen noch 5 Parteitage á 40.000 Euro an. Klingt nach viel Geld; ist es auch. #Ausgründen der Parteienfinanzierung, die im Moment jeden gespendeten (oder aus Mitgliedsbeiträgen eingenommenen) Euro verdoppelt, müssen wir die Hälfte davon durch Spenden finanzieren. Das sind volle 500.000 Euro. Die werden jetzt gesammelt. Als Weihnachtsgeschenk für die Zukunft.
Wollen wir nicht zu Zaungästen werden, wenn das „Freihandelsabkommen“ TTIP unterschrieben wird, nicht zuschauen, wenn Bürgerrechte eingeschränkt und Flüchtlinge verjagt werden, wollen wir verhindern, dass Gesetze aus analogen Zeiten dem Internet übergestülpt werden – dann müssen wir aktiv werden. Jetzt, nicht erst 2017. Die Spendenseite sammelt bis Jahresende Geld – begleitend zu der Aktion wird es unter dem Hashtag #piraten512k weitere Informationen geben. Auf der Bundesseite und auch in der Flaschenpost werdet ihr mit aktuellen Nachrichten über die Spendenaktion versorgt.
Nur wer in der Politik mitspielt, kann etwas bewirken, und um mitzuspielen benötigt man eben auch Geld – mit guten Worten alleine geht es nicht.
Redaktionsmitglied Michael Renner
Meine Karriere als Redakteur bei der Piratenpartei startete 2009 beim Bundesnewsletter, aus dem 2010 die Flaschenpost hervorging. Im Sommer 2012 wurde ich stellvertretender Chefredakteur, Anfang 2014 Chefredakteur. Da die unzähligen Aufgaben an der Spitze der Flaschenpost einen Vollzeitjob in der Freizeit mit sich bringen, machte ich nach zwei guten, aber auch stressigen Jahren zwei Schritte zurück und gab die Redaktionsleitung ab. Die gewonnene Freizeit wird in die Familie und mein zweites großes Hobby, den Amateurfunk, investiert.