Es ist wieder soweit: Bundesparteitag bei den Piraten. Diesmal geht es nach Niedersachsen in das beschauliche Wolfenbüttel. Der kommende BPT ist besonders wichtig, denn wir müssen anfangen, einen Plan und vor allem ein Wahlprogramm für die Bundestagswahl in 2017 aufzustellen. Aber natürlich geht es bei diesem Parteitag auch wieder um personelle Aufstellung. Die Wahlen zum Bundesvorstand stehen wieder auf der Agenda und einige Kandidaten haben sich bereits für die vakanten Positionen zur Verfügung gestellt.
Wir haben alle Kandidaten, die sich auf der Kandidatenliste im Wiki eingetragen haben, angeschrieben und ihnen Gelegenheit gegeben, auf unsere Fragen zu antworten, um sich euch vorzustellen.
Für dieses Interview sprachen wir mit Thomas Knoblich.
Flaschenpost: Wer bist du und was machst du bei den Piraten?
Ich komme ursprünglich aus Sachsen und wohne seit 1998 in Bayern. Seit November 2011 bin ich Mitglied bei den Piraten, habe die Entwicklung der Partei aber schon lange Zeit vorher beobachtet. Aufgrund meiner Tätigkeit als Busfahrer und der damit zusammenhängenden wechselnden Schichten war eine aktive Beteiligung bei den Piraten nicht ganz einfach. Ich habe mir also etwas gesucht, was ich von zu Hause und zu jeder Tageszeit erledigen kann. So bin ich recht schnell in der Mitgliederverwaltung in BY gelandet und bis heute geblieben. Zwischenzeitlich war ich hauptverantwortlich für den deutschlandweiten Versand der Mitgliedsausweise an unsere neuen Mitglieder. Immer wieder unterstütze ich auch bei der Akkreditierung zu Aufstellungsversammlungen, Bundes,- oder Landesparteitagen etc. und habe auch so manche Bustour zu diversen Parteitagen organisiert. Und auch wenn man dabei mal 17 Stunden von München bis Bremen braucht, hat mir dies immer Spaß gemacht, und mir gezeigt, dass man mit Piraten alles durchstehen kann!
Seit Oktober 2013 bin ich nun im Landesvorstand Bayern tätig, zuerst als Beisitzer und nun als Generalsekretär. Vor allem die letzten beiden Jahre habe ich versucht, etwas mehr Struktur in die Verwaltung in BY zu bringen. Dies führte unter anderem zur Teilnahme des Landesverbandes Bayern am zentralen Mahnwesen und der Gründung der SG Mitgliederbetreuung auf Bundesebene. In dieser SG bin ich immer noch aktiv, und halte sie neben dem Beitragskontoteam für eine der wichtigsten Projekte in der Bundesverwaltung.
Mit meiner Kandidatur möchte ich meine langjährige Erfahrung, Teamfähigkeit und kontinuierliche Arbeitsweise dem Bundesvorstand zur Verfügung stellen, und hoffe dabei auf ein Team welches die Piraten erfolgreich durch die nächsten Wahljahre führt.
Flaschenpost: Zu welchem Landesverband gehörst du?
Bayern
Flaschenpost: Wie lautet dein Twitter Nick?
@_tomatenfisch
Flaschenpost:Für welche Ämter kandidierst du?
Stellv. Generalsekretär
Flaschenpost: Wie viele Jahre Erfahrung hast du in Beauftragungen bei einer Partei gesammelt?
4 Jahre
Flaschenpost: Wie viele Jahre Erfahrung hast du in Bundesvorständen einer Partei gesammelt?
keine
Flaschenpost: Wie viele Jahre Erfahrung hast du in Landesvorständen einer Partei gesammelt?
3 Jahre
Flaschenpost: Wie viele Jahre Erfahrung hast du in sonstigen Vorständen (z. B. Kreis- oder Bezirksebene) einer Partei?
1/2 Jahr im KV München-Land, da auf dem LPT in Sonthofen vergessen wurde die Ämterkumulation zu genehmigen, bin ich zurückgetreten. Aber ich bin dem KV noch immer verbunden, und unterstütze ihn wo ich kann.
Flaschenpost: Wie viele Jahre Erfahrung hast du in leitenden Positionen im Job gesammelt?
Leitende Positionen in diesem Sinne hatte ich bisher keine im beruflichen Leben. Zwar hatte ich einige Einsätze als Disponent, und war gegenüber anderen Kollegen weisungsbefugt, dies aber immer nur kurzfristig bei besonderen Einsätzen. Jedoch bin ich langjähriges BR-Mitglied gewesen, und habe zeitweise auch die Position des Vorsitzenden im Betriebsrat übernommen. Dies halte ich zumindest teilweise für vergleichbar. Es wird ein gewisses Fingerspitzengefühl benötigt, um die Interessen der Belegschaft mit denen der Geschäftsführung in Einklang zu bringen.
Flaschenpost: Wie viele Programmanträge hast du eingereicht? Was sind deiner Meinung nach die wichtigsten davon?
Keine, wobei ich dies in meiner verwaltenden Tätigkeit nie als meine Aufgabe gesehen habe.
Flaschenpost: In wie vielen Programmbereichen fühlst du dich kompetent? Welche sind das?
Wirklich kompetent bin ich sicherlich in keinem Programmbereich. Aber wie schon bei den Anträgen oben, sehe ich dies auch nicht als meine Aufgabe. Ich bin keiner der gerne vor einer Kamera steht und Fragen beantwortet. Meine Aufgabe sehe ich im Hintergrund, und hier vor allem im Bereich der Verwaltung. Und sollte ich doch einmal mit einer Frage zu unserem Programm überrascht werden, würde ich zumindest nicht einfach irgendetwas erzählen, sondern lieber an andere verweisen, oder eben wenn möglich, noch einmal nachschauen.
Flaschenpost: Welche Programmbereiche sind dir am wichtigsten und warum?
Es gibt keine Programmpunkte die mir am *wichtigsten* sind. Es ist das Gesamtpaket, was die Piraten versuchen umzusetzen. Keine andere Partei setzt sich meines Erachtens so für einen offenen und transparenten Haushalt in Kommunen, Ländern etc. ein. Wir versuchen in immer mehr Kommunen durch Streaming / Aufzeichnung die Teilhabe der Bürger an Gemeinde,- oder Stadtratssitzung umzusetzen und so auch Berufstätigen den Einblick in Entscheidungsfindungen von Stadt,- oder Gemeinderat zu ermöglichen. Letztendlich ist gerade in der jetzigen Zeit die Piratenpartei die einzige Partei, die eine Asypolitik vertritt, mit der ich übereinstimme. Jeder der einen so langen und beschwerlichen Weg auf sich nimmt, und dabei sein Leben riskiert, soll bei uns eine neue Heimat finden. Und es liegt in unserer Verantwortung diesen Menschen einen guten Start in Deutschland zu ermöglichen. Dazu gehören neben entsprechenden Ausbildungs,- und Jobangeboten auch die Integration der Asylsuchenden in die Gesellschaft an sich.
Redaktionsmitglied Michael Renner
Meine Karriere als Redakteur bei der Piratenpartei startete 2009 beim Bundesnewsletter, aus dem 2010 die Flaschenpost hervorging. Im Sommer 2012 wurde ich stellvertretender Chefredakteur, Anfang 2014 Chefredakteur. Da die unzähligen Aufgaben an der Spitze der Flaschenpost einen Vollzeitjob in der Freizeit mit sich bringen, machte ich nach zwei guten, aber auch stressigen Jahren zwei Schritte zurück und gab die Redaktionsleitung ab. Die gewonnene Freizeit wird in die Familie und mein zweites großes Hobby, den Amateurfunk, investiert.