Mein Besuch bei Heads Up Games war irgendwie sehr lustig. Man sieht Journalisten schon an, ob Point & Click Adventures ihr Genre sind oder nicht. Ein Teil war begeistert und konnte über die Witze lachen, einer aber sah man an, das sie endlich das nächste Spiel sehen wollte…
Trüberbook war dieses Spiel und ich werde es in jedem Fall spielen. Denn „Komm und Besuche Trüberbrook, für einen perfekten Sommerurlaub“ ist hier wirklich genau das, was man eben nicht erwarten darf. Das Spiel spielt im Jahre 1967 in Deutschland im Namen gebenden Luftkulturörtchen Trüberbrook. Hier ist alles noch ganz beschaulich und die Saison gerade vorbei als wir eintreffen. In Form des amerikanischen Physikers Tannhauser betreten wir dieses Örtchen, da wir die Reise in einer Lotterie gewonnen haben. Uns fehlt zwar jede Erinnerung je an einer solchen Lotterie teilgenommen zu haben, aber hey wir haben gewonnen! Irgendwann jedoch treffen wir auf die Paläoanthropologin Gretchen, welche den düsteren Geheimnissen des Örtchens auf der Spur ist. Außerdem ist da auch noch dieser Weltenbummler Lazarus Taft, der einfach nur einen Weg nach Hause sucht.
Das Point & Click Adventure wurde inspiriert von „Twin Peaks“ und „Akte X“ und bringt einen ganz eigenen Humor mit sich. Teilweise finden sich durchaus auch kleine Seitenhiebe auf andere Spiele des Genres. In einem Gespräch habe ich beispielsweise versucht meinen Gegenüber durch geschicktes Beleidigen herauszufordern, „Du kämpfst wie eine Kuh“. Leider ist der Herr Doktor nicht weiter darauf eingegangen.
Erwähnenswert ist in jedem Fall, das alle Schauplätze des Spieles (immerhin 26 Stück) als Modell gebaut wurden. Diese Modelle wurden dann in unterschiedlichen Blickwinkeln fotografiert und dann ins Spiel gebracht. Alle Szenen bekommen so etwas sehr plastisches. Auf dem Bild sieht man ein Modell, das die Entwickler mit zur GamesCom gebracht haben. Dieser Aufwand muss einfach erwähnt werden, da er heutzutage alles andere als normal ist.
Auch wenn bei Steam die Veröffentlich mit „Late 1967“ angegeben ist, soll das Spiel im 1. Quartal 2019 erscheinen. Hier noch der offizielle Trailer.
Als nächstes bekamen wir Tied Together zu sehen und zumindest ich musste bereits in den ersten Minuten an heftige Beleidigungen und Schubsereien auf dem Sofa denken. Immerhin hängen vier Spieler gemeinsam an einer Leine die sich nicht lösen lässt. Es ist also durchaus normal, das ein Spieler die anderen drei mit ins Verderben reißen kann. Sollte aber zumindest noch ein Spieler überlebt haben, kann dieser die anderen mit einem beherzten Tritt wieder beleben.
Die Level, die wir anspielen konnten, waren sehr unterschiedlich schwer. Teilweise schön einfach um die Steuerung kennen zu lernen, teilweise aber auch sehr herausfordernd und nur mit genauer „3, 2, 1 LOS“ Absprache zu lösen. Spielbar ist es mit zwei bis vier Spielern, auch wenn ist es nur mit vier Spielern zu Gesicht bekommen habe. Es ist also ein reines CoOp Spiel.
Das Spiel erscheint für Steam und Nintendo Switch, der genaue Termin steht allerdings noch nicht fest. Zum lachen noch der offizielle Teaser Trailer.
Zu guter letzt komme ich noch zu Dead End Job, einem sehr eigenwilligen Spiel. Der Chef-Entwickler hat früher bei Rockstar Games gearbeitet, wollte aber unbedingt auch seine eigenen Ideen verwirklichen. Dafür gründete er dann sein eigenes Studio. Dieses Spiel, ein Twin-Stick-Shooter, ist wohl das erste Spiel aus diesem neuen Studio. Während der Präsentation stellte man uns die Frage, „Was gab es in den 90-zigern, das jeder von uns schon mal abballern wollte“? Es gab verschiedene Vermutungen, am Ende mussten aber alle ganz eindeutig den Entwicklern zustimmen.
Ganz eindeutig sind natürlich die Anspielungen auf Ghost Busters erkennbar – denn man musste für den Boss das ein oder andere Objekt von Geistern befreien. Das dabei die Einrichtung zu Bruch geht stört höchstens den Klienten, aber der muss am Ende dennoch seine Rechnung bezahlen. Außerdem, wer weiß schon was man unter dem Regal finden könnte, da muss man doch einfach mal nachschauen. Um es sich nach und nach einfacher zu machen, gibt es sogenannte LevelUp Items. Für die Streamer sei gesagt, bei einer Twitch Integration entscheiden die Zuschauer welches Item du hier bekommst.
Das Spiel erscheint im 1. Quartal 2019 auf Steam und für PS4, Xbox Nintendo Switch. Der offizielle Trailer wird, denke ich, so manche Stelle im Text erklären.
Im Devolver Camp angekommen, ging es etwas lauter zur Sache. Die Spiele wurden nicht in einzelnen Räumen vorgestellt, sondern alle im großen Camp auf bequemen Sofas. Leider war dadurch die Grundlautstärke etwas höher. Da allerdings die meisten Spiele von Devolver auch etwas lauter sind, meist einfach zu verstehen und zudem recht brutal, kommen wir hier gleich zur Sache.
Als erstes habe ich mir Ape Out angesehen. Die Story hinter dem Spiel ist leicht zusammen gefasst. Der Spieler schlüpft in den Körper eines Affen, der gefangen wurde. Ziel des Spieles ist es nun auszubrechen und zu entkommen. Aufgrund der Vielzahl an Wachen und Stockwerken in den verschiedenen Leveln und Gebäuden ist das alles andere als einfach. Diese Wächter schrecken ganz und gar nicht davor zurück auf den armen Affen zu schießen. Ok, das könnte dadurch erklärt werden das dieser auch alles andere als zahm ist und die Wächter gerne mal aus dem Fenster wirft – oder an der nächstbesten Wand zerschmettert.
Das Spiel soll noch im Sommer 2018 bei Steam und für Nintendo Switch erscheinen.
Weiter geht es mit The Messenger, einem Jump & Run der etwas anderen Art. Gleich zu Beginn ist mir die liebevolle Pixelgrafik ins Auge gefallen und kaum hatte ich den Kopfhörer auf, hörte ich, das auch der Sound im guten alten 8-bit Format gehalten ist. Das Spiel selbst erzählt eine Geschichte und diese macht es mit ihren Besonderheiten dann auch einzigartig. Denn unser kleiner Messenger kann durch Portale springen und damit durch die Zeit reisen. Veranschaulicht wird das, durch einen Wechsel der Grafik in bessere Auflösung und ebenfalls dem Wechsel auf 16-bit Sound. Sowas habe ich bisher noch bei keinem Spiel gesehen / gehört. Für mich daher ein echtes Liebhaber Stück.
Den berüchtigten Double-Jump gibt es in diesem Spiel übrigens nicht, statt dessen kann unsere Figur allerdings immer weiter springen, wenn sie nur einen Treffer mit dem Schwert landet. Sollte man im Laufe des Spieles einmal sterben, wird man eine gewisse Zeit von einem kleinen beflügelten Dämon verfolgt, welcher in dieser Zeit alle eingesammelten Kristalle auffrisst. Hat er genug gefuttert, verschwindet der kleine wieder.
Das Spiel ist bereits am 30. August für Steam und Nintendo Switch erschienen. Hier noch der offizielle Trailer, in dem alles beschriebene nochmal gezeigt wird.