20. Mai 2024

Sprache als Waffe

4 thoughts on “Sprache als Waffe

  1.  wir es testosterongesteuert und polemisch

    Nennen wir es aggressiv und polemisch, oder übergriffig, oder irgend etwas anderes nicht Sachfremdes. Oder hast Du Angst, Diskussionsbeiträge könnten an Prostatakrebs erkranken?

    Der Diskussionsstil hat nichts mit einem Geschlecht zu tun, entgegen dem Eindruck, den Dein Satz erzeugen will. Es gibt viele männliche PIRATEN, die sehr vorsichtig formulieren; und es gibt auch viele weibliche PIRATEN, die sehr aggressiv und polemisch werden können und die sich Aussagen über ihren Testosteronspiegel (zu recht) streng verbitten.

    Darauf, was Diskussionsregeln (sinnvoll) in einer Satzung zu suchen haben, gehst Du auch nicht ein. Wie sollen die durchgesetzt werden – und vor allem, wo? In Parteipublikationen? Dort erlebe ich keine zu harten Diskussionen. Auf Versammlungen? Ist Sache des Versammlungsleiters. Auf Twitter? Hat die Partei keinen Einfluß drauf. Im Privatleben? Geht die Partei nichts an.

    Damit, eine interne (N)Etiquette zu formulieren wäre sicher keine schlechte Idee; falls nicht sowieso schon eine existiert, die niemand kennt. Aber in einem Artikel über “Sprache als Waffe” ist ein Hinweis auf “Testosteronsteuerung” ein ziemliches Foul, und die Forderung, sie in die Satzung(!) zu schreiben, erscheint mir nicht durchdacht.

    1. Zitat: Oder hast Du Angst, Diskussionsbeiträge könnten an Prostatakrebs erkranken? Zitat Ende.
      Das halte ich nicht für ausgeschlossen.
      Zitat: Der Diskussionsstil hat nichts mit einem Geschlecht zu tun, entgegen dem Eindruck, den Dein Satz erzeugen will. Zitat Ende.
      Das stimmt, den Eindruck will ich erzeugen. Den tatsächlich sind es in 99 von 100 Fällen Männer, die übergriffig und aggressiv reagieren.
      Zitat: Darauf, was Diskussionsregeln (sinnvoll) in einer Satzung zu suchen haben, gehst Du auch nicht ein. Zitat Ende.
      Tatsächlich beziehen sich die Satzungsänderungen z. B. auf Mobbing.
      Diskussionsregeln haben nichts in einer Satzung zu suchen. Und durchgesetzt werden sollen die unter anderem in unserem Forum und in den Messengergruppen. Durch Moderatoren und Admins, wie in vielen anderen Foren und Gruppen auch.
      Und was mein angebliches Foul anbetrifft. Ich bin ein Mann. Trotzdem habe ich das geschrieben. In die Satzung gehören entsprechende Regeln (Mobbing), weil sie andere, wie Universitäten, schon längst haben.
      Und in eigener Sache. An Krebs kann jeder erkranken. Nur in den seltensten Fällen kann man das sehen. Krebs als Vergleich ist von daher eher ungünstig.
      Die Mortalität vieler Diskussionen dahingegen, die so geführt werden wie von mir erwähnt, liegt bei annähernd 100 %.
      Deswegen mein Beitrag.

      1. Das stimmt, den Eindruck will ich erzeugen. Den tatsächlich sind es in 99 von 100 Fällen Männer, die übergriffig und aggressiv reagieren.

        Das halte ich für ein Gerücht, bzw. Confirmation Bias auf Deiner Seite. Aber selbst wenn das so wäre: Hätten dann die “1% Frauen” einen Freibrief? Du schreibst selbst, daß es Dir nicht um den medizinischen Testosteronkreislauf geht, sondern um Agressivität und Übergriffigkeit. Dann gibt es auch keinen Grund, das nicht zu schreiben.

        Tatsächlich beziehen sich die Satzungsänderungen z. B. auf Mobbing. Diskussionsregeln haben nichts in einer Satzung zu suchen. Und durchgesetzt werden sollen die unter anderem in unserem Forum und in den Messengergruppen. Durch Moderatoren und Admins, wie in vielen anderen Foren und Gruppen auch.

        Mobbing ist ein Straftatbestand, mindestens aber jetzt schon ein Grund für ein PAV vor den Schiedsgerichten. Was bringt es, damit nochmal die Satzung zuzutexten? Nach der Satzung müssen die Schiedsgerichte auf Landes- und Bundesebene urteilen; in zweiter Instanz die Amtsgerichte. Werden dort die Richter anders entscheiden, wenn es in der Satzung steht? Mehr als zweifelhaft.

        In die Satzung gehören entsprechende Regeln (Mobbing), weil sie andere, wie Universitäten, schon längst haben.

        Und welchen Effekt hat das, vor allem, nachdem einige ziemlich böse Mustang-Court-Fälle auf Basis dieser Gummiregeln geführt wurden? Es stellt die entsprechenden Institutionen als Sauhaufen dar, die Selbstverständlichkeiten nochmal mehrfach ausbuchstabieren. Schlimmer, weil einige Sachen in internen Regeln stehen, die in Strafgesetze gehören, wurden die im Rechtsstaat zuständigen Stellen nicht eingeschaltet; als das vor die StA kam, war nichts mehr nachweisbar, aber die Unis wurden von den Verdächtigten auf Schadensersatz verklagt.

        Gute Gründe, keine praktisch irrelevanten Regeln in die Satzung zu schreiben. Auf Basis bestehenden Rechts und bestehender Satzungen (die PIRATEN-Satzung wurde von der FDP geguttenbergt, ist also rechtssicher) müssen Schiedsgerichte stattdessen in die Lage versetzt werden, richtige Entscheidungen zu treffen; wenn das nicht klappt, ist es die Aufgabe des Bundesschiedsgerichts, den Fall an sich zu ziehen. Wenn sich nicht genügend gute Volljuristen und Richter für das Bundesschiedsgericht finden, ist Hopfen und Malz verloren, und auch eine überladene Satzung (die dann nicht mehr rechtssicher ist) bringt nichts mehr.

        Dein Artikel leidet jedenfalls daran, daß Du nicht zusammenpassende Themen zusammenschmeißt, die Strafbarkeitslücke bei massenhaftem Mobbing, Dein Geschlechterbild und die Lage in der Partei, obwohl Du zu[gibst], es hat deutlich nachgelassen.

        Was ich schade finde, Deine Punkte außerhalb dieses Abschnitts finde ich sehr wichtig. Der Testosteron-Tiefschlag zieht den Part: Unzählige Frauen, die angegriffen werden, eben weil sie Frau sind und es gewagt haben, eine Meinung zu haben., auf die ewiggestrige Geschlechterrollen-Krieg-Schiene runter, obwohl es ein sehr gutes Beispiel ist.

        Ja, viele Frauen machen diese Erfahrung; aber die Täter sind dabei auch oft selbst Frauen, und sehr viele Männer u.a. machen – aus anderen Vorwänden – sehr ähnliche Erfahrungen. Wenn überhaupt, ist das Thema “Cybermobbing” zu wichtig, um es im neuen Aufguß von “die anderen Männer außer ich – die Frauen” bzw. “die Männer – alle Frauen außer Mama” zu verschleißen.

  2. Testosteron fördert bei Männern das Sozialverhalten, dazu gibt es viele universitäre Studien:

    https://www.uni-hamburg.de/newsletter/september-2014/besser-als-sein-ruf-testosteron-foerdert-auch-soziales-verhalten.html

    Oftmals sind die Agressivsten Typen ja nicht unbedingt die Sportlich und Beruflich erfolgreichen Alpha Männer sondern eher die frustrierten Looser die kein sonderlich männliches Erscheinungsbild haben. Z.b. die NPD Demos wo die ganzen alten Bierbäuchigen typen rumlaufen, bei derem Körperbau würde ich eher kein Übermaß an Testosteron vermuten. Genau so wenig wie bei den Weinerlich/Agressiven Incels usw, da ist eher ein frustiges Einzelgängermillieu vorherrschend das nicht gerade vor Männlichkeit strozt.

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