Ein Extrablatt von Sebastian Alscher
Damit wir Piraten sichtbar sind und stark auftreten, müssen wir als Einheit erscheinen – und uns so fühlen. Als eine Gemeinschaft, eine Community. Wie man solche Gemeinschaften aufbaut, ist keine Magie. Es gibt bestimmte notwendige Eigenschaften und Merkmale, die bestimmen, wie sehr sich Gruppen als Gemeinschaft fühlen. Ich lege dar, was diese sind, und ob wir als Piratenpartei diese eher pflegen oder abbauen. Also in wieweit wir als Organisation uns eher zu einer Gemeinschaft hinbewegen, oder ob wir uns davon entfernen.
Anlass dieses Beitrags ist ein Antrag zum Bundesparteitag 23.1. Mit diesem Antrag soll das einzige auf einem Parteitag beschlossene Corporate Design aufgehoben werden. Auf dem Bundesparteitag 2016 hat die Mitgliederversammlung (die Vertretung aller Piraten der Piratenpartei Deutschland) für den Bundesverband entschieden, verbindlich unter gemeinsamer Farb- und Schriftsprache aufzutreten. Dies hat den Zweck, uns als Gruppe durch ein einheitliches Design wiedererkennbar zu machen. Mit diesem Antrag findet das sein Ende. Ich verdeutliche, an welcher Säule unserer Piratengemeinschaft dieser Antrag die Axt anlegt.
Über die Säulen, die zum Zusammenhalt einer Gruppe beitragen, habe ich bereits auf Klausuren und Marinas referiert. Eine Aufzeichnung eines dieser Vorträge findet sich in den Fußnoten.
Patrick Hanlon hat bei Kreativ- und Werbeagenturen mit vielen Organisationen zusammengearbeitet und untersuchte, was diese als Marken so besonders machte. Er hat in seinem Buch „Primal Branding“ beschrieben, welche Ur-Merkmale Gruppen „zusammenkleben“ lässt, was bei Gruppenmitgliedern das Gefühl von Stammeszugehörigkeit stärkt. Es sind die Merkmale, die aus Käufern von Produkten, Vereinen oder Gemeinschaften „Communities“ werden lassen. Wertegemeinschaften, Glaubenssysteme, die im Extrem bis aufs letzte für das kämpfen, hinter dem sie stehen. Wenn eine „Marke“ ein solches Glaubenssystem besitzt, dann schafft man damit andere anzuziehen, die die gleichen Glaubenssätze teilen.
Begriffe wie Marke und Glaubenssystem benutze ich hier recht frei, nicht im engen Sinne, wie dies z.B. patentrechtlich oder theologisch zu verstehen ist. Nach Lektüre des Beitrags werden die Begriffe vermutlich leichter einzuordnen sein.
Diese Glaubenssysteme haben meist sieben wesentliche Elemente eines sozialen Codes. Sie ergeben eine strategische Markenerzählung, ein Narrativ (Erzählung/Darstellung), das die Vision, die Glaubenssätze und Ideale der sozialen Gemeinschaft verstärken. Sie beantworten die Frage, „Warum fühle ich etwas für einige Gruppen/Marken/Organisationen, und für andere nicht?“.
Diese Elemente sind:
- die Entstehungsgeschichte
- das Credo
- Symbole
- Rituale
- das „Wörterbuch“
- Ungläubige
- Leader
Ich werde zunächst genauer beschreiben, was mit jedem dieser Punkte gemeint ist. Anschließend gehe ich darauf ein, in wieweit dieser Aspekt sich in unserer Gemeinschaft als Partei wiederfindet. Nicht immer ist das, was wir daraus machen zweifelsfrei positiv und anschlussfähig. Aber dennoch ist es das, was uns ausmacht.
Die Entstehungsgeschichte
Die Entstehungsgeschichte einer Gemeinschaft erzählt das Wie und das Warum. Warum gibt es uns, wie sind wir entstanden, was macht uns besonders. Es ist wie die Schöpfungsgeschichte der Organisation. Manchmal beschreibt sie, wie sich Anhänger z.B. einer Marke oder eines Hobbys gegen externe Widerstände zusammengefunden haben. Hinzu kommt, dass sich der Wert, den etwas heute hat, oft durch das bemisst, wie es zu dem geworden ist. Der Wert, der etwas beigemessen wird, entsteht oft durch die Herkunft – den Weg, den etwas bisher gegangen ist. Beispielsweise sind Gemälde heute viel Wert, weil sie von einem bestimmten Maler kamen, verboten wurden, verschwunden waren.
Jeder kennt die Gemeinschaft, die entstanden ist, infolge der Entdeckung eines Kontinents durch Christopher Columbus.
Wir wissen, was daraus geworden ist, nachdem Steve Wozniak und Steve Jobs anfingen, in einer Garage Computer zu bauen.
Auch die PIRATEN haben ihre Entstehungsgeschichte. Sie besitzt alle Eigenschaften für eine kultige und auch spannende Erzählung. Unsere Erzählung erklärt auch, warum unser Name „Piraten“ ist. Ich hatte jüngst eine durchaus berechtigte Unterhaltung darüber, in wieweit denn die heute politisch interessierten Personen überhaupt noch etwas mit The Pirate Bay (https://de.wikipedia.org/wiki/The_Pirate_Bay) anfangen können.
Und inwieweit man deswegen nicht lieber zu einer Erzählung übergehen sollte, dass Piraten die ersten demokratisch organisierten Gemeinschaften waren (https://www.fr.de/kultur/literatur/david-graeber-piraten-freibeuter-und-pioniere-der-freiheit-92105491.html). Diese Überlegung macht deutlich, dass Geschichten wichtig sind um anschlussfähig zu sein, und ich bin der festen Überzeugung, dass ein Großteil der Entstehungsgeschichten, die wir heute hören – auch von anderen Parteien – lediglich „durch wahre Begebenheiten inspiriert“ sind.
Wie gehen wir mit unserer Entstehungsgeschichte um?
Mein Eindruck ist, dass unsere Geschichte von uns immer seltener erzählt wird. Weder intern noch extern. Wir verbreiten sie nicht, wir leben sie nicht, oder immer weniger. Versucht man, mehr darüber zu erfahren, dann kann man bei der Bundeszentrale für politische Bildung Zitate von Politikwissenschaftlern lesen: „Von der Gründung der Piratenpartei am 10. September 2006 mit 53 Gründungsmitgliedern nahm außerhalb der Netzgemeinde in Deutschland kaum jemand Notiz“ (https://www.bpb.de/themen/parteien/parteien-in-deutschland/kleinparteien/42193/piratenpartei-deutschland/).
Im Mitgliederhandbuch findet unsere Entstehungsgeschichte keine Erwähnung (https://wiki.piratenpartei.de/Bundesvorstand/Generalsekretariat/Mitgliederhandbuch). Und im Wiki (https://wiki.piratenpartei.de/Geschichte) stehen 810 Wörter, davon 332 über die Piratenpartei Deutschland. Stilistisch ist sie alles andere als ein Heldenepos zum Mitfiebern.
Hier haben wir eine Menge Potential, um eine Geschichte zu erzählen, die uns verbindet und über die man mit Stolz sprechen kann. Eine Erzählung, in dessen Verlauf man sich selber sieht. Das tun wir bisher nur unzureichend.
Das Credo
Das Credo beschreibt, woran eine Gruppe glaubt. Häufig drückt es aus, worum es ihr eigentlich geht. Oder die Werte der Gruppe, den „Purpose“. Es ist wie ein Glaubensbekenntnis, eine geteilte Erwartung, ein gemeinsamer Wunsch. Oft formulieren Organisationen dieses als Vision und als Mission. Eine Vision beschreibt, welchen Zustand man sich in der Zukunft wünscht, die angestrebte Welt, eine Mission drückt aus, wie dies erreicht werden soll. Solche Credos können „Stell Dir eine Welt vor, in der jeder einzelne Mensch freien Anteil an der Gesamtheit des Wissens hat.” sein, oder „Think Different“ (https://www.youtube.com/watch?v=5sMBhDv4sik). Oder auch „Winter is Coming“ (https://www.youtube.com/watch?v=L9pS4i3clnQ). Oder „I love you“.
Für die Piratenpartei haben wir bisher keine explizite Vision ausformuliert, die man wie ein Credo verwenden könnte. Am ehesten kommt einem Credo oder Glaubensbekenntnis die Präambel unseres Grundsatzprogramms (https://wiki.piratenpartei.de/Parteiprogramm#Pr.C3.A4ambel) nahe. Dazu eignet sie sich auch hervorragend. Gleichwohl muss man hinterfragen, wie bewusst wir als Gruppe uns sowohl die Präambel machen, als auch dass dies unser Leitsatz ist. Hier wäre vermutlich eine kleine „Awareness-Initiative“ (eine Initiative, die das Bewusstsein auf einen Sachverhalt lenkt) angebracht.
Symbole
Symbole identifizieren Mitglieder als Teil der Gruppe. Sie drücken Zugehörigkeit aus. Ebenso sind Symbole eine schnelle und einfache Zusammenfassung des Sinngehalts, für den eine Organisation steht. Sie führen dazu, dass die (Marken-)Identität und die Werte der Marke bzw. Organisation beim Betrachter widerhallen.
Sie senden damit auch ein Signal – sie signalisieren, ob man sich der Community nähern sollte, oder sie lieber meidet. Bist du dort sicher oder nicht. Symbole sind sehr tief und grundlegend im Gehirn verankert, sie dienen der schnellen Reaktionsfähigkeit. Zur Unterscheidung von Freund und Feind. Das macht sie stark.
Alle Menschen haben den Wunsch nach Zugehörigkeit. Und Symbole sind ein leichter und einfacher Weg, diese Zugehörigkeit auszudrücken. Als Organisation schaffen diese Symbole für Mitglieder einen einfachen Weg, ihre Zugehörigkeit zu zeigen, sich zum Teil der Community zu machen und ein Bekenntnis abzugeben.
Die Attraktivität von Gruppen und der Nutzen von Zugehörigkeit hängen auch von der wahrgenommenen Größe der Gruppe ab. Bei einigen Communitys ist es Teil des Credos, eine Minderheit oder Nische zu sein, in den meisten Fällen wünschen sich Mitglieder aber Teil einer bedeutenden Gruppe zu sein. Das gibt den Symbolen eine besondere Bedeutung. Denn die regelmäßige Sichtbarkeit von Symbolen trägt maßgeblich dazu bei, als wie präsent die Gruppe empfunden wird, und damit auch für wie mächtig die eigene Community empfunden wird. Gängige Symbole sind Logos, Flaggen (https://de.wikipedia.org/wiki/Raising_the_Flag_on_Iwo_Jima), aber auch z.B. ein Ehering, der die Gemeinschaft mit einem Lebenspartner ausdrückt.
Bei der Piratenpartei haben wir starke Symbole. Am prägnantesten sind wohl das Signet mit dem schwarzen Segel und die orangene Farbe (https://wiki.piratenpartei.de/Pirate_Design/Logos#Signet).
Darüber hinaus haben die Mitglieder des Bundesparteitags 2016 sich für ein einheitliches Erscheinungsbild auf Bundesebene entschieden. Damit soll erreicht werden, dass wir über alle Kontakte mit der Piratenpartei hinweg visuell einheitlich auftreten. Neben dem Logo wurden hier z.B. die Farben, die markante Schriftart PoliticsHead beschlossen, oder auch die Teilung in einen weißen und orangenen Block. Betrachtet man die vielen verschiedenen Präsentationen der Piratenpartei in den Landesverbänden wird deutlich, dass das nur ein Anfang sein kann. Nicht nur kursieren immer noch Parteilogos von vor 10 Jahren, auch die Landesverbände leben ihre Individualität. Was als Konsequenz bedeutet, dass Mitglieder sich bestenfalls unter den Symbolen der Subgruppen zuhause fühlen, bzw. keine hohe Bindung zu Symbolen aufgebaut werden kann, die bundesweit gelten, und damit alle Tausende Mitglieder verbindet. Auch auf Bundesebene ist die Arbeit mit dem einheitlichen Erscheinungsbild noch nicht in Fleisch und Blut übergegangen. Was auch verständlich ist, gleicht es doch einem Kulturwandel, und diese dauern üblicherweise mindestens eine halbe Dekade.
Hier ist also noch Arbeit notwendig, um zu mehr Einheitlichkeit zu gelangen und eine höhere Identifikation mit allen Gliederungsebenen zu erreichen. Doch es scheint Mitglieder (so gar mit Führungsverantwortung) zu geben, die hier lieber einen Schritt zurückgehen wollen, indem sie den Beschluss von 2016 ersatzlos streichen (https://wiki.piratenpartei.de/Antrag:Bundesparteitag_2023.1/Antragsportal/SO001). Das halte ich für gefährlich, weil es keine Weiterentwicklung ist. Es ist sogar sprichwörtlich ein Beenden einer notwendigen Voraussetzung zu mehr Identifikation als Gruppe, über alle Gliederungen hinweg.
Rituale
Rituale sind Glaubenssätze in Aktion. Sie können positiv oder negativ sein. Beispielsweise ist eine Umarmung bei einem Paar (der vermutlich kleinstmöglichen Community) ein positives Ritual. Verspätungen sind für Bahnreisende ein negatives Ritual. Auch das negative Ritual macht schon deutlich, wie stark die verbindende Kraft ist, die Gemeinschaft stärkt. Wie lebhaft eine Community ist, drückt sich dadurch aus, wie sehr sie diese Rituale regelmäßig ausführt, sie sich damit wiederholt beschäftigt. Betriebsfeiern oder das Sammeln von Konzertarmbändern sind gängige Rituale, durch deren Teilnahme sich Gruppenzugehörigkeit ausdrückt und man diese stärkt.
Was uns als Piraten angeht, so sind wir sehr gut in Ritualen, sowohl in negativen wie auch positiven. In Bezug auf Mitgliederversammlungen ist die Verspätung bis zum Beginn ein Ritual, ebenso wie die Anfechtbar (https://wiki.piratenpartei.de/AG_SingleMalt). „Laptops auf Tischen“ ist ein Ritual ebenso, wie es GO-Schlachten (langwierige Diskussionen über Verfahrensabläufe der Mitgliederversammlung bei Diskussionsbeiträgen oder Anträgen) sind. Sich mit „Ahoi!“ zu grüßen ist ein Ritual, ebenso wie Marinas und mumblen. Die Corona-Pandemie hat uns als Piraten viele dieser Möglichkeiten genommen. Nun sollten wir umso bewusster diese Rituale wieder aufleben lassen.
Das „Wörterbuch“
Alle Glaubenssysteme haben ihre eigenen Formulierungen. Wer diese verwendet, der zeigt damit, dass er zur Gruppe gehört. Egal ob Surfer, Programmierer, Politiker, Künstler … Man könnte dies im übertragenen Sinne „heilige Redewendungen“ nennen. Häufig sind es auch nicht nur Formulierungen, sondern Kontexte von Formulierungen.
Als Piraten haben wir ein sehr umfangreiches Wörterbuch, deren Verwendung uns klar als Kenner intimster Piratengeschichte kennzeichnet. Die Formulierungen werden quasi wie ein Ich-war-dabei-Orden getragen, oder dessen Kontext regt bei Verwendung zu Missmut oder Freude an.
Beispiele sind SM-Club, foo, dicker Engel, Eichhörnchen, GO-Antrag, Grillen, maritime Metaphern, „Gibts schon ein Pad“, „Du hast den Job“, BEO, flauschen, Tooldebatte und viele mehr.
Gleichwohl hat dieses ausführliche Wörterbuch und die fast ausschließliche Verwendung auch Nachteile. Wir machen uns dadurch weniger anschlussfähig. Unerfahrene, aber dennoch neugierige Dritte, verstehen einfach nicht wovon wir sprechen, oder warum wir an bestimmten Stellen lachen. Das ist dann natürlich wieder schlecht.
Ungläubige
Zu jeder Menge gehört auch eine Gegenmenge. Es gibt Gruppenmitglieder und jene, die die Gruppe ablehnen, bzw. eine/die andere Gruppe bevorzugen. Die Ungläubigen beschreibt die Personen, die Mitglieder der Gruppe niemals werden möchten. Beispielsweise möchten „Apple-Jünger“ niemals „Microsoft-User“ werden, und andersherum. Oder wie bei den Lannisters (https://gameofthrones.fandom.com/wiki/House_Lannister) und den Targaryen (https://gameofthrones.fandom.com/wiki/House_Targaryen).
Für Piraten haben wir einige dieser Ungläubigen klar abgegrenzt, nämlich Faschisten und Totalitäre. Als vorwärtsgewandte zukunftsbejahende Partei mit Freude am Gestalten sehen wir viele Konservative als Gegner. Ebenso kann man Ex-Mitglieder dazu zählen, die vermehrt vor einigen Jahren noch regelmäßig öffentlich über die Partei herzogen und ihr Gift vergossen. Manchmal kommt es mir vor, als würde auch der Frust über fehlende Presseresonanz dazu führen, dass Journalisten als Ungläubige betrachtet werden. Hier täte uns mehr Klarheit gut. Dazu braucht es aber bewusstes Führen und eine vorherige Konsensfindung.
Leader
Zuletzt haben erfolgreiche Gemeinschaften einen Leader (eine Führungspersönlichkeit). Viele erfolgreichen „Marken“-Communitys wurden von jemandem begonnen, der gegen alle Widerstände los zog, die Welt entsprechend der eigenen Sicht neu zu schaffen. Die Führungsperson steht häufig in der Tradition dieser Figur. Sie schafft es, die Mitglieder anzusprechen, ist glaubwürdig und authentisch, und bekommt von der Gruppe Autorität. Ihr Wort hat Gewicht.
In der Piratenpartei wählen wir unsere Leader auf Mitgliederversammlungen. Gleichzeitig sind diese Leader meist nicht mit dem Wissen ausgestattet, was sie brauchen, um diese Rolle zu erfüllen. Vielleicht wurden sie auch genau deswegen gewählt. Ebenfalls haben wie als Mitglieder ein hohes Maß an Skepsis gegenüber unseren Leadern. Obwohl mein Eindruck ist, dass wir uns in der Regel wünschen, dass jemand als Leader auftritt. Wir haben ein äußerst ambivalentes Verhältnis zu Leadern und tun uns schwer damit, ihnen die Mittel an die Hand zu geben, ihrer Rolle gerecht zu werden oder in die Rolle hinein zu wachsen.
Darüber hinaus gibt es Piraten, die über dieses Maß an historisch bedingter Skepsis hinaus sich aktiv bemühen Strukturen zu schwächen, die zu Führung und Leadership führen. Sie haben erkannt, dass ein guter Leader auch in schwierigen Zeiten die Mitglieder motivieren kann, die Community zusammenhalten kann, sie stärken und bewahren kann. Und dass dies jenem Ziel einer Schwächung oder Neuausrichtung der Piratenpartei entgegenläuft, in der sie die „richtige Utopie“ auserkoren haben.
Zusammenfassung
Führt man sich vor Augen, was erfolgreiche Communitys ausmacht, so scheinen die Bausteine naheliegend. Und auch die Möglichkeit, diese aktiv zu gestalten oder mit ihnen zu arbeiten, wirkt nicht wie schwarze Magie. Wenn wir uns als Piraten, und insbesondere als Piraten mit Führungsverantwortung, vor Augen führen, welche dieser Elemente wir wie leben und was sie für unsere Gemeinschaft bedeuten, dann können wir eine stärkere Piratenpartei schaffen. Eine Partei, in der die Mitglieder sich mehr mit den Zielen, den Werten und Gedanken verbinden. Und wir können wachsamer sein gegenüber allen Bestrebungen, diese Gemeinschaft zu schwächen. Wir können dem vorbeugen, dass sich unser Zusammenhalt weiter auflöst.
Über dieses Thema habe ich bereits auf Klausuren und Marinas referiert. Eine Aufzeichnung eines dieser Vorträge (30 min) findet sich hier:
Primal Branding, Patrick Hanlon, Free press, 2011 | TEDxElPaso:
Sebastian Alscher
Redaktionsmitglied Sebastian Alscher
Sebastian Alscher wurde 1976 in Berlin geboren und wohnt heute mit seiner Familie in Frankfurt am Main. Nach dem Studium arbeitete er im Investmentbanking bei internationalen Banken. Nach etwa 15 Jahre entschied er sich für einen Wechsel in die Informationssicherheit. Er ist seit 2016 Mitglied der Piratenpartei und war Spitzenkandidat für die Bundestagswahl 2017. Im Oktober 2017 wurde Sebastian in den Bundesvorstand gewählt, von 2018 bis 2022 war er Bundesvorsitzender. Heute ist Sebastian Landesvorsitzender in Hessen und arbeitet in der Informationssicherheit.
- Web |
- More Posts(2)
Meiner bescheidenen Ansicht nach ist es Teil der Neoliberalismus Gemeinschaft verhindern zu wollen. Denn eine Gesellschaft des Kapitalismus in der alle miteinander konkurrieren kann nicht existieren wenn es starke Gemeinschaft gibt. Es ist u.a dann auch Teil der Multikulturalismus Menschen in verschiedene nicht zueinander zugehörige Gruppen zu teilen und zu spalten die dann möglichst nicht miteinander kooperieren können. Je mehr kleine subkulturen zersplitterte es gibt, desto weniger ist das Proletariat, die Arbeitsklasse noch in der Lage ihre Ziele zu verfolgen.
Deshalb ist Gemeinschaft heutzutage immer wichtiger und muss von Staat und Kapital zurück erobert werden !
Ich erinnere mich noch wie damals der Lauer und der Ponater die Piratenpartei zerlegt haben mit ihren Konflikten und Streit. Das war für mich der Punkt auszutreten. Also seit dem bin ich auch konsequent Nichtwähler und treue gar keiner Partei mehr.
Ja, Zusammenhalt ist wichtig. Wenn Piraten das in Zukunft erkennen und auch so Leben dann werde ich vielleicht auch wieder wählen gehen.