Drei Tage Bundesparteitag erfordern etwas Vorbereitung. Neben den Dingen, an die jeder Reisende denkt (Wäsche zum Wechseln, Duschgel, Allergietabletten), gibt es für Piraten, die zu Parteitagen reisen, einiges mehr zu berücksichtigen.
Die Technik auf Parteitagen funktioniert mal besser, mal schlechter. Auf der sicheren Seite ist, wer eine Vielfachsteckdose, ein Ladegerät für das Mobiltelefon und das eine oder andere USB-Kabel in der Tasche hat. Auf allen Tischen werden Switche stehen, das kabelgebundene Netzwerk ist dem oft überforderten WLAN vorzuziehen. Dafür sollten einige Netzwerkkabel in der Tasche sein – alleine schon um denen auszuhelfen, die keine Kabel dabei haben. Der PShop wird zwar Netzwerkkabel verkaufen, das gilt aber nur „solange Vorrat reicht“. Pessimisten haben gerne einen UMTS-Surfstick dabei. Je nach Telefonnetzverfügbarkeit kein Allheilmittel, aber immerhin eine Option. Verpönt sind allerdings WLAN-Router mit UMTS, da sie das “offizielle” WLAN überlagern und in der Masse unbrauchbar machen.
Ganz unabhängig davon ob die Daten rasen oder nur tröpfeln, sollte das Antragsbuch vorab auf das Notebook kopiert werden. Überhaupt ist es ratsam, sich für Notizen einen kleinen Schreibblock in die Tasche zu stecken. Vieles geht damit viel schneller. Und: man kann eigene Notizen leicht weiter geben!
Zu all den Geräten gehören natürlich Anschlusskabel und Netzteile. Kein Akku hält drei Tage, und es ist nicht gerantiert, dass jemand mit einem nutzbaren Netzteil für das Notebook in der Nähe sitzt („Duuuuu, darf ich meinen Akku bei dir laden?“). Bei Mobiltelefonen sieht die Situation deutlich besser aus: 95% der aktuell verkauften Telefone lassen sich via Micro-USB laden. Schade, dass die Hersteller die Selbstverpflichtung zu einem einheitlichen Stecker nicht verlängern wollen. Das Gegenteil wäre richtig: Die Ausweitung auf Notebook-Ladegeräte! Es gibt jedoch auch Geräte, die auch heute noch batteriebetrieben sind, beispielsweise Bluetooth-Mäuse. Wer auf Ersatzbatterien angewiesen ist, sollte welche im Gepäck haben! Das gilt auch für Kameras! Ersatzbatterien und ein Kartenleser sind Pflicht!
Auf den engen Tischen fällt gerne mal ein Becker Kaffee oder eine Flasche Club Mate um. Glücklich ist, wer gleich ein Päckchen Taschentücher greifbar hat, um die Sauerei aufzusaugen. Eine Plastiktüte nimmt allerhand Müll auf (leere Becher, kaffeegetränkte Taschentücher, Pappteller und einiges mehr). Die Mülltüte wird gerne mit Klebeband (oder Duct-Tape) am Tisch befestigt. Und wer jetzt noch feuchte Reinigungstücher zum Hände abwischen hat und diese großzügig verteilt, ist der Tischliebling aller. Zumal sich diese Tücher auch nutzen lassen, wenn am stillen Örtchen Papierknappheit herrschen sollte. Je nach Beleuchtung wünscht man sich auch ein Microfasertuch für den Bildschirm.
Wer dazu noch ein bisschen Werkzeug dabei hat, etwa ein Schweizer Taschenmesser oder ein Leatherman, ist für kleinere Reparaturen gut vorbereitet. Damit lassen sich auch, denn die Abende versprechen wieder lang zu werden, Brot, Käse und Wurst schneiden und eine Flasche Wein entkorken. Ob die Kneipen im Ort dem Ansturm von so vielen Piraten gewachsen sind werden wir sehen. Falls dem nicht so ist, verhindert etwas Proviant in der Tasche den Hunger!
Redaktionsmitglied Michael Renner
Meine Karriere als Redakteur bei der Piratenpartei startete 2009 beim Bundesnewsletter, aus dem 2010 die Flaschenpost hervorging. Im Sommer 2012 wurde ich stellvertretender Chefredakteur, Anfang 2014 Chefredakteur. Da die unzähligen Aufgaben an der Spitze der Flaschenpost einen Vollzeitjob in der Freizeit mit sich bringen, machte ich nach zwei guten, aber auch stressigen Jahren zwei Schritte zurück und gab die Redaktionsleitung ab. Die gewonnene Freizeit wird in die Familie und mein zweites großes Hobby, den Amateurfunk, investiert.