Fünf Jahre ist es her, seitdem die Piraten das Abgeordnetenhaus in Berlin enterten. Zur Neuwahl des Abgeordnetenhauses am 18. September steht die Neuaufstellung der Mannschaft an. Anders als 2011 werden die Piraten mit einer offenen Liste antreten. Das ermöglicht es auch Nicht-Piraten mit Unterstützung des Landesverbands bei der Berlinwahl anzutreten. Die Kandidaten für diese offene Liste können selbstverständlich nur Piraten wählen – falls sie ihren Beitrag gezahlt haben. In der Liste der Kandidaten findet sich eine gesunde Mischung aus Vorständen des LVs, Abgeordneten in Berlin, bekannten Piraten ohne Amt oder Mandat sowie neuen Gesichter. Schon jetzt ist die Liste der Kandidaten zur Wahl bei der Aufstellungsversammlung länger als 2011. Damals reichten 8,9%, um 15 Piraten ins Parlament zu bringen. In Wahlumfragen für Berlin stehen wir Piraten zur Zeit bei 3% – um nicht an der 5%-Hürde zu scheitern, müssen die Kandidaten und das Programm den Wähler gleichermassen überzeugen.
Ort: Münzenbergsaal (Franz-Mehring-Platz 1)
Weitere Infos: Piratenpartei Berlin
Damit das funktioniert, findet mit der Aufstellungsversammlung die Landesmitgliederversammlung 2016.1 statt. Dabei wird der Schwerpunkt auf den programmatischen Inhalten liegen. Wer kandidieren möchte, einfach nur an der Versammlung teilnehmen oder gar ein Versammlungsamt beispielsweise als Wahlhelfer übernehmen möchte, findet auf der Seite des Landesverbands alle wichtigen Informationen.
[Edit: In einer früheren Version dieses Artikels wurden drei Tage im Februar genannt. Wir bitte die entstandene Verwirrung zu entschuldigen, die AV mit der LMV findet im Januar statt.]
Redaktionsmitglied Michael Renner
Meine Karriere als Redakteur bei der Piratenpartei startete 2009 beim Bundesnewsletter, aus dem 2010 die Flaschenpost hervorging. Im Sommer 2012 wurde ich stellvertretender Chefredakteur, Anfang 2014 Chefredakteur. Da die unzähligen Aufgaben an der Spitze der Flaschenpost einen Vollzeitjob in der Freizeit mit sich bringen, machte ich nach zwei guten, aber auch stressigen Jahren zwei Schritte zurück und gab die Redaktionsleitung ab. Die gewonnene Freizeit wird in die Familie und mein zweites großes Hobby, den Amateurfunk, investiert.
Ähm, ist an dem WE nicht der BPT, für den schon eingeladen wurde?
Danke für den Hinweis, ich hatte versehentlich „Februar“ statt „Januar“ geschrieben. Ist inzwischen verbessert.
Hoffentlich wählen sie nicht die Lauten, Ahnungslosen und Merkbefreiten, sondern diesmal die Klugen, Bedächtigen, Wissenden und im Umgang mit anderen Menschen in Politik und Gesellschaft Erfahrenen.
Den Newbee-Bonus hatte ihr ein mal, den gibt es nicht wieder. Von der Abgeordnetenhausfraktion, den ehemals 15 Piraten tritt der schwächere Teil einschließlich leider mancher, die nur durch Pöbeleien oder politisches Nichtstun auffielen, wieder an. Der Rest ist ausgetreten. Hinweis für Piraten: ständig zu twittern ist nicht „Politik machen“. Wählt Schwätzer und Pöbler nicht wieder rein, dann ist schon viel gewonnen.
Der stärkere Teil der Fraktion, also Parlamentarische Geschäftsführer oder Fraktionsvorsitzende, ist fast komplett von Bord gegangen.
Trotzdem ist eine Wahl immer noch mal die Chance auf Erneuerung. Es gibt eine zweite Chance. Die ist aber viel schwieriger als die davor, 2011 kämpften sich die Piraten von 3,5% auf 8,9% hoch, diesmal kann man froh sein, wenn sie sich von aktuell 3% an die 5%-Marke heranrobben.
Wenn die Aufstellungsversammlung am Wochenende wirklich nur die Guten nach vorne wählt, die Mittleren in die Mitte, und Chaoten, Pöbler, Schwätzer und Machtgeile gar nicht, dann kann das was werden, sonst ist finito mit den Piraten, und zwar in Berlin wie im kompletten übrigen Bundesgebiet auf Bund- und Länderebene.
Last Chance, ihr dürft sie nicht auch wieder vergeigen.