In Baden-Württemberg wird am 13.03.2016 der Landtag gewählt. Christian Pietsch, Kandidat für den Wahlkreis Böblingen, hat mit unserer Flaschenpostredaktion über den Wahlkampf, seine Kernthemen und sein Wahlkampfengagement gesprochen.
Flaschenpost: Stell dich am besten einfach mal kurz vor: Wer bist du, wie alt bist du und was machst du?
Christian Pietsch: Mein Name ist Christian Pietsch, 37 Jahre alt und ich bin Justizbeamter im medizinischen Bereich.
Flaschenpost: Wie bist du denn zu den Piraten gekommen und was für Interessenschwerpunkte hast du? Hast du Ämter inne gehabt, in AGs mitgearbeitet?
Christian Pietsch: Ich kam Ende 2012 zu den Piraten in Berlin wegen der Forderung nach mehr Transparenz in der Politik. Die Piraten und ihre Programme überzeugten mich und ich war dann in der Crew 1984 zuhause. Dort versuchte ich einen Squad zum Thema Krankentransport und Rettungsdienst aufzubauen. Klappte leider nicht wegen Teilnehmermangels, was sehr schade war. Nach meinem Umzug nach Sindelfingen lernte ich einige Piraten aus dem Großraum Stuttgart kennen und wurde zum Landtagskandidaten für den Wahlkreis 5 gewählt.
Zu meinen Interessenschwerpunkten zählen immer noch der Krankentransport und Rettungsdienst, Hilfsorganisationen, Pflegeberufe, die Sicherheitsbehörden und die Entwicklungshilfe.
Flaschenpost: Du kandidierst jetzt für die Landtagswahl in Baden-Württemberg. Hast du dir Themen vorgenommen, auf die du im Wahlkampf setzen willst ? Welche sind es?
Christian Pietsch: Natürlich vertrete ich im Wahlkampf das Wahlprogramm der Piratenpartei Baden-Württemberg. Zusätzlich stehe ich für eine sinnvolle Aufstockung des Behördenpersonals in den Sicherheitsbehörden (Polizei, Justiz usw.) und den Sozialbehörden (Ausländerbehörde, Jugendamt usw.).
Warum? Ich bin der Meinung, dass man mit der aktuellen Gesetzeslage die angespannte Flüchtlings- und Sicherheitssituation abarbeiten kann! Aber leider fehlt das Behördenpersonal, was man auf diverse Reformen im Behördenbereich zurückführen kann (Bspw. Schließungen von Polizeiposten im ländlichen Regionen)
Flaschenpost: Welche cleveren Wahlkampfideen hattest du bisher, mit denen du Bürgerinnen und Bürger überzeugen kannst, den Piraten ihre Stimme zu geben?
Christian Pietsch: Clever konnte ich leider nicht sein, da ich gerade in einer Laufbahnprüfung für meine Behördenarbeit stecke. Aber viele gute Erfahrungen habe ich bei der Sammlung der Unterstützerunterschriften sammeln können – kurz: Man muss Reden, auf die Leute zugehen, Ausdauer und ein dickes Fell haben. Und unserer Spitzenkandidat Michael Knödler hat das und brachte es mir bei!
Flaschenpost: Stell dir vor, du wirst in den Landtag gewählt. Mit welchen Initiativen wirst du beweisen, dass die Piraten die Politik nachhaltig verändern und Positives für die Bürgerinnen und Bürger tatsächlich erreichen können?
Christian Pietsch: Im Landtag zu sein und piratige Politik umzusetzen, das kann ich mir gut vorstellen! Natürlich wäre mehr Demokratie durch Volksentscheide zu den aktuellen politischen Landesangelegenheiten ein schnell realisierbarer Schritt in die richtige Richtung. Ich würde die Personalaufstockung bei der Polizei als erstes in Angriff nehmen, statt geplante 1400 neue Anwärter für 2016 würde ich 2500 Anwärterstellen fordern. Bei der guten Haushaltslage wäre das zu schaffen.
Flaschenpost: Vielen Dank für das interessante Interview mit dir. Viel Erfolg bei der Wahl!
Als Wähler stelle ich mir imemer die Frage: „Welcher Partei sollte ich meine Erststimme geben und welcher die Zweitstimme ?“ Grundsätzlich sind dabei für mich alle Parteien wählbar, die bewiesen haben, daß sie sich für die Demokratie einsetzen. Das schließt automatisch die AfD aus, da ich strikt gegen Nazis und andere Rassisten bin. Auch bei der Linkspartei habe ich noch Probleme, sie zu wählen, da ich immer noch den Verdacht habe, daß es kommunistische Strippenzieher im Hintergrund gibt.
Die nächste Frage ist, welche Parteien ausreichend viele Stimmen erhalten werden, so daß eine stabile Regierung gebildet werden kann.
Und dann scheidet die Piratenpartei leider aus, da sie wahrscheinlich bereits an der 5% Hürde scheitern wird und deshalb meine Stimme keinen Beitrag liefert, eine stabile Regierung zu bilden.
Die Piratenpartei sollte sich stärker auf die wirklich dringenden gesellschaftlichen Probleme konzentrieren. Internet ist zwar auch wichtig, wirkt aber mehr wie eine Spielwiese für Halbwüchsige.
Was ist mit dem Anwachsen der Rechtsextremen in Europa und er Zerstörung der Demokratien in Polen, Ungarn und er Türkei.
Ist es nicht eine Schande, daß Europa tatenlos zusieht, wie die Flüchtlinge an der mazedonischen Grenze elend verrecken ? Das ganze Geschwafel von Christentum und Wertegemeinschaft sollten wir sein lassen, wenn wir so unmenschlich reagieren.
Pegida und AfD sagen ja klar aus, daß sie die Flüchtlinge verrecken lassen wollen. Die sind zumindest ehrlich, wenn auch verabscheuungswürdig.
Wenn Papst Paul 2 im Himmel sieht, wie unchristlich sich die polnische Regierung verhält, wird er sich im Grabe rumdrehen.
Und damit verhindert die polnische Regierung und die Polen, die sie gewählt haben, daß er heiliggesprochen werden kann.
Ein Armutszeugnis für ein katholisch geprägtes Land.
Von Erdogan und seinen leicht durchschaubarem Verhalten, sein korruptes Verhalten durch Manipulation des Rechtssystems zu verschleiern und sein infames Verhalten gegen die Kurden, brauchen wir gar nicht zu reden.
Wohl aber davon, daß jetzt Milliarde Euro diesen korrupten Reigierungstrukturen in der Türkei in den Rachen geworfen werden sollen.
Wie viel cents werden denn die Flüchtlinge davon bekommen ?
Solange in der Türkei keine einwandfreie stabile demokratische Regierung herrscht, dürfen wir ihr nicht vertrauen.
Lieber mit den Kurden im Irak und in Syrien zusammenarbeiten. Ihnen helfen, Städte für Flüchtlinge aufzubauen, die sie verteidigen können und ihnen die dazu nötigen Waffen liefern. Insbesondere auch Flugabwehrraketen.