Ein Passwort sollte Groß- und Kleinbuchstaben enthalten, Ziffern, Sonderzeichen, eine Mindestlänge von 12 Zeichen umfassen und möglichst eine Primzahl enthalten – soweit ist das Wissen um einen guten Zugangsschutz zu Webseiten Allgemeinwissen geworden. Im Jahr 2018 sollte das Thema sichere Passwörter im Internet allgemein bekannt sein, trotzdem haben viele Nutzer Probleme diese theoretischen Tipps praktisch umzusetzen. Hier setzt DATA BECKER mit dem heute in der Version 2.0 erschienenen Handbuchs der Internetpassworte an.
Auf 217 Seiten werden ganz praktische Vorschläge für die Wahl eines Passworts gemacht. Gegenüber der ersten Ausgabe hat sich der Umfang um 50 Seiten erhöht, was vor allem dem Umstand geschuldet ist, dass nun sämtliche Primzahlen mit sechs Stellen abgedruckt sind, während sich die vorherige Ausgabe noch mit fünf Stellen begnügte – was heutigen Sicherheitsanforderungen nicht mehr gerecht wird. Neben den Primzahlen, die immer nur Bestandteil eine guten Passworts sein können, aber niemals als alleiniger Zugangsschutz zu empfehlen sind, findet der interessierte Leser Sinnsprüche der Art „Es war die Nachtigall, nicht die Lerche“, Zufallspassworte, mit und ohne dem häufig verbotenen Komma sowie Systematiken, exotischer Tastaturen, die analog zur Deutschen „qwertz“-Layout genutzt werden können. Der abgekürzte Sinnspruch „Mein Vater erklärt mir jeden Sonntag unsere neun Planeten“ (MVemjSunP) wurde durch „Mein Vater erklärt mir jeden Sonntag unseren Nachthimmel“ (MVemjSuN) ersetzt, nachdem Pluto den Status als Planet verlor.
Neu hinzu kamen auch altdeutsche Vornamen wie Fiete und Yngwie, wohl ein Zugeständnis an die Nutzer des Weltnetzes. Damit böse Menschen die Passwörter des DATA Becker Buches nicht einfach durchprobieren können, um fremde Zugangsdaten zu erlangen, sind einzelne Stellen in jedem Buch geschwärzt. So waren in dem Exemplar, das die Redaktion erhielt, nicht nur die Stellen geheim und wer glaubt den sowas geschwärzt, sondern sogar die Vorschläge so ein Unsinn und April April. Passwörter, die in der ersten Auflage noch als weitgehend unsicher galten, erfuhren eine Aktualisierung und wurden so aufgewertet. So wurde aus dem beliebten Passwort 123456 eine Stelle hinzugefügt (1234567), was potentiellen Hackern die 10-fache Zeit kosten wird dieses Passwort zu knacken – ein aussichtsloses Unterfangen. Abgerundet wird das Buch mit einem Kapitel, in dem gezeigt wird, wie die Textdatei mit persönlichen Passwörtern auf der Festplatte versteckt wird. Details dazu verraten wir aus verständlichen Gründen nicht, nur so viel sei verraten: Niemand wird wohl jemals in die Datei Herleitung_der_Differentialgleichung.doc schauen!
Das große DATA Becker Handbuch der sicheren Internetpassworte gehört in das Bücherregal jedes Internetusers, der sich um die Sicherheit seiner Zugangsdaten Gedanken macht.
Redaktionsmitglied Michael Renner
Meine Karriere als Redakteur bei der Piratenpartei startete 2009 beim Bundesnewsletter, aus dem 2010 die Flaschenpost hervorging. Im Sommer 2012 wurde ich stellvertretender Chefredakteur, Anfang 2014 Chefredakteur. Da die unzähligen Aufgaben an der Spitze der Flaschenpost einen Vollzeitjob in der Freizeit mit sich bringen, machte ich nach zwei guten, aber auch stressigen Jahren zwei Schritte zurück und gab die Redaktionsleitung ab. Die gewonnene Freizeit wird in die Familie und mein zweites großes Hobby, den Amateurfunk, investiert.