20. Mai 2024

Basisdemokratisch oder Basispartizipativ

Zum Konflikt kommt es immer dann, wenn sich Mitglieder nicht vertreten fühlen - das kennen wir alle aus dem "richtigem Leben (RL)" da draußen in den Kommunen und Parlamenten.

4 thoughts on “Basisdemokratisch oder Basispartizipativ

  1. Es gibt Gesetze, die dich zwingen Vorstände zu haben. Das ist nicht mehr oder wenig.

    Von Anfang an, haben sich Piraten aber gegen diese Konstruktionen gewehrt und versucht konsensuale und basisdemokratische Gruppen zu bilden. Das ging sogar soweit, dass ein KV mal alle Mitglieder in den Vorstand, bis auf Rechnungsprüfer, wählte. Das geschah in Hessen und gerade Hessen ist besonders basisdemokratisch organisiert gewesen. Dort war der verwaltende Vorstand ein dauerhafter Anspruch der Basis.
    Der Meinungsbetrag enthält so viele Unterstellungen und Provokationen dass ich mich frage, was er bezwecken soll.
    Ist schon wieder BPT?
    Darf ich die Definition von Totalitär mit auf den Weg geben?
    “das gesamte politische, gesellschaftliche, kulturelle Leben [nach dem Führerprinzip] sich total unterwerfend, es mit Gewalt reglementierend”

    Im übrigen ist es grunddemokratisch, dass sich innerparteiliche Strömungen bilden, die versuchen Mehrheiten zu organisieren für ihre Ansichten, ihre Ideologie, ihre Weltsicht. Genau das ist Demokratie. Mehrheiten für politische Ansichten und Vorgehen zur organisieren für eine Wahl. Der Vorstand vertritt ja auch seine ganz eigene Ideologie, mit der sich andere nicht identifizieren können. Nur weil jemand gewählt ist, heißt es nicht, dass man ihm und seinen Ansichten folgen muss. Eine Opposition, auch eine innerparteiliche, ist nicht totalitär sondern grunddemokratisch.

    1. Netter Versuch, aber nirgends steht etwas von “innerparteiliche Opposition ist totalitär” – diese Unterstellung ist falsch.

      Aber: Mobbing ist eine Form der psychischen Gewalt, demzufolge trifft “mit Gewalt reglementierend” sehr gut auf einzelne zu – vor allem, da Sie sich in “geheimen” Gruppen zusammentun und Kampagnen fahren. Und es ist auch Fakt, das einzelne der Meinung sind, das man schon mal Bundesparteitagsbeschlüsse ignorieren könne, sich also alle der Meinung weniger zu “unterwerfen” haben.

      Von dem ignorieren der Satzung oder auch Datenschutzrechtlichen Vorschriften (dem wurde und wird zum Glück Einhalt geboten) mal ganz abgesehen.

  2. Als Landesvorsitzender wäre ich froh, wenn es basisdemokratisch wäre und alle Mitglieder alles machen und entscheiden, was zu tun und zu entscheiden ist.

    Aber ich sehe kaum eine Beteiligung der Kreisvorstände an LaVo-Sitzungen und auch die sonstige Basis übt sich eher in Abwesenheit, sodass ist das Interesse an basisdemokratischer Teilhabe als eher übersichtlich einschätze. Das setzt sich dann bei Landesmitgliederversammlungen vor, an denen nicht mal 55 der Mitglieder teilnehmen. Das war dann auch bei dem hier temporär eingesetzten Online-Tool namens SME nur marginal besser.

    Von daher ist das eine Schattendiskussion, deren Sinn sich mir nicht erschließt.

  3. Was mich stört, ist, dass es nicht nur vereinzelt sondern relativ oft vorkommt, dass Arbeitsgemeinschaften sich intensiv mit einem Thema befassen, eine gut durchdachte Beschlussvorlage liefern – und dann auf dem BPT eine kleine, lautstarke (man könnte auch böse “populistische” sagen) Minderheit es schafft, die Stimmung im Saal zu kippen (besonders bei denen, die sich, aus welchen gründen auch immer, auf diesen Punkt nicht intensiv vorbereitet haben). Und dann war nicht nur die Arbeitszeit der AG für die Katz sondern es kommt ein Punkt, zu, Beispiel im Wahlprogramm, heraus, der den Normalwähler abschreckt und höchstens bei radikalen Aktivisten Zustimmung findet – und für den an Infoständen engagierte Mitglieder einstehen müssen, obwohl sie sich eigentlich dafür schämen.
    Das ist dann zwar “basisdemokratisch” – aber in solchen Momenten wünsche ich die Basisdemokratie zum Teufel. Netürlich könnten mehr “normale” Mitglieder zu Parteitagen fahren – aber die Erfahrung zeigt, dass dies oft nicht geschieht. Und nur deshalb ist der Einfluss kleiner radikaler Strömungen überhaupt möglich.
    Verbesserungsvorschlag?
    Möglicherweise Einrichten einer Programmkommission, die inhaltlich alles aus einem Guss vorbereitet?
    Oder Abstimmung wirklich durch die ganze Partei (aufwändig und teuer, ich weiß).
    Wer eine andere Lösung hat: Gerne her damit!

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