10. Dezember 2024

Presseberichterstattung in Deutschland – Beispiel Piratenpartei

Oft gibt es Gerüchte darüber, warum die Piraten in der Presse nicht wahrgenommen werden. Steckt dahinter Kalkühl oder ist das schlicht Zufall? Unser Sperling hat sich zu Tobias McFadden Klage gegen die Störerhaftung verschiedene Presseartikel vorgenommen und diese analysiert.

19 thoughts on “Presseberichterstattung in Deutschland – Beispiel Piratenpartei

  1. ich frage mich, ob es möglich ist die eine oder andere zeitung dazu zu bringen, daß sie eine berichtigung drucken, vorausgesetzt, daß die beteiligten des verfahrens dies forcieren.

  2. Das geht nicht nur den Piraten so. Wie auch. Die meisten Medien in unserem Land (und anderswo) sind privatwirtschaftliche Betriebe, also abhängig von Konzernen, während die öffentlich-rechtlichen durch die Runfunkräte in der Kontrolle der grossen Parteien stehen.

  3. Fazit: Wurde der Pirat in dieser Sache von der Piratenpartei unterstützt? Antwort: Nein. Gab es eine Pressekonferenz? Antwort: Nein. Wurde eine Pressemitteilung von den Piraten (zeitnah!) verschickt? Antwort: Nein, erst nachdem schon alle berichtet hatten. Bezogen sich alle auf eine DPA-Meldung und haben eventuell mal kurz selbst etwas recherchiert? Antwort: Ja. Damit ist auch das eigentliche Problem klar. Die Partei macht eine schlechte Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.

    1. Hallo Jürgen, leider liegst Du komplett falsch. Die Piratenpartei hat die Klage mit Manpower und finanziell unterstützt, es gab im letzten halben Jahr zum laufenden Prozess massenweise von der Presse auch übernommene Pressemitteilungen, googlen würde helfen. Unsere PM ging an DPA. Der Anwalt hat beim Prozess ein Statement vor Ort abgegeben, deshalb wurde zuerst seine Nachricht verbreitet. Die bayerische Pressesprecherin, Patrick Breyer, Harry Hensler und ich haben nach den ersten Veröffentlichungen die in Frage kommenden Journalisten persönlich kontaktiert, die meisten Zeitungen haben in ihrem laufenden Update die Angaben daraufhin hinzugefügt. Fragen hilft, frag einfach uns, wir waren dabei. Informieren ist möglich!

  4. Hallo Jürgen,

    schön das du dich hier meldest, ich kläre dich gerne über den Sachverhalt auf da du offensichlich nicht ganz auf dem laufenden bist:

    Der Prozess wird mit personeller und finanzieller Unterstützung der Partei geführt – die Anwaltskosten z.B. sind bei so einer Sache bekanntlich horrend.

    Es gab vor, direkt nach der Veröffentlichung seitens des EuGH und auch danach mehrere PMs der Bundespresse. Einfach mal googlen würde helfen.

    Mag sein das einige sich auf eine dpa-Meldung bezogen haben, aber dann hätten Sie viele oder auch alle Inhalte, die sich auf die Partei bezogen, rausgestrichen.

    Also DAS würde ich dann ein klares Muster nennen. Du nicht?

  5. Danke Sperling, für diese Analyse.
    Es ist wirklich schwer zu verstehen ob und wenn ja, welche Motivation dahintersteckt.
    Vielleicht haben wir einige Journalisten auch irgendwie vergrault?
    Vielleicht passen wir auch nicht in ihr politisches Weltbild.
    Keine Ahnung. Ich rätsle schon seit Jahren darüber.
    Auch beim Thema NSA und Snowden wurden wir von der Presse kaum wahrgenommen.
    Obwohl wir sehr viel getan haben und uns auch früh dazu über Pressemitteilungen und kreative Aktionen bemerkbar gemacht hatten.
    Irgendwie verpufft alles an einer Art Firewall, die zwischen uns und den Bürgern steht.
    Ich konzentriere mich deshalb mehr auf den direkten Kontakt.

    1. Du weißt nicht, welche Motivation dahintersteckt? Also zur Beantwortung dieser Frage hätte ich einige Angebote:

      1. Sicherung bestehender Machtverhältnisse.
      2. Unterdrückung von Ideen (hier der PP allgemein) wider des sog. „Mainstreams“.
      3. Aneignung vernünftiger Ideen (hier freie WLANs) durch ebendiesen Mainstream.
      4. Überlebenswille der „Journalisten“, die sterben würden, würden sie wiederholt gegen die Vorgaben ihrer Chefredakteure handeln. Davon abgeleitet der Überlebenswille der Chefredakteure, die nicht ständig gegen die Vorgaben ihrer Geldgeber (gugget `ma, wem die großen Verlage gehören…) handeln können.

      Wer immer noch an freie Medien glaubt, möge sich den Pispers mal ‚reinziehen:

      https://www.youtube.com/watch?v=uPvGtlYxv5U

      Vorsicht – ziemlich derb. Ist halt Pispers. Die Kernaussagen kommen ganz am Ende…

      @Sperling: Gute Analyse, guter Text.

  6. Wer den Spiegel wie ein trotziger Verschwörungsblogger als „ehemaliges Nachrichtenmagazin“ tituliert, muss sich über mangelndes Interesse seitens der Presse nun wirklich nicht wundern. Wenn es eins gab, wo die Piratenpartei schon immer ganz groß war, dann war das ein katastrophaler und peinlicher Umgang mit der Presse.

    1. Lt. Pispers ist der Spiegel heute die Bildzeitung für Abiturienten. Isaber nur Satire - nich wahr?

      Sogar Pispers vergisst nicht, auf die einigermaßen glorreiche Vergangenheit dieses Blattes hinzuweisen, als es Leute wie Augstein noch wagten, sich tatsächlich mit dem politischen Establishments, z.B. in der konkreten Ausprägung schwergewichtiger, bajuwarischer Landesfürsten anzulegen.

      Welchen Umgang mit der Presse hättest du denn gerne? Applikation von Zäpfchen, wie das die anderen auch alle tun? Könnte ich meinen persönlichen Gelüsten freien Lauf lassen, MEIN Umgang mit der Presse wäre, in deinem Begriffsschema, noch sehr viel peinlicher. Aber als Mann im gesetzten Alter folge ich der Vernunft und respektiere die MACHT der Presse mit dem bösen (?) Hintergedanken ebendiese Macht zu brechen. Insofern gebe ich dir natürlich recht. Peinlichkeiten wie Sandalen in Talkshows sollten wir zukünftig vermeiden.

      1. Ich habe auf Bundesparteitagen Tätlichkeiten und Beschimpfungen gegen Journalisten erlebt. Wenn man das ein bisschen einschränkt wär schon viel geholfen.
        Und ein bisschen professionelle PR, so wie die anderen das auch tun, hätte vielleicht geholfen die Partei nicht in der absoluten Bedeutungslosigkeit verschwinden zu lassen.
        Ich war längere Zeit politischer Geschäftsführer auf kreisebene. Immer wenn wir versucht hatten ein zartes Pflänzchen gute PR bei der lokalen Presse zu pflanzen, kam irgend jemand und hat alles kaputt gemacht.

        1. Hallo Nico,

          das ist schlecht wenn dies so war, wirklich. Ich habe davon nichts mitbekommen, und ich kann von mir sagen das ich bei jedem BPT seit bingen war, ausser Bochum II. Und nicht als Gast/nomrales Mitglied und nicht nur in der Halle sondern Orga.

          Wie bist du denn eingeschritten? Wo hast du das denn publik gemacht damit dagegen vorgegagen werden konnte? Was hat die Orga dann getan?

          Sperling

        2. Das war in Neumünster. Ein Fernsehteam hat während einer geheimen Abstimmung gedreht. Sofort kamen ein paar Wichtigtuer und haben mit körperlichen Einsatz den Dreh verhindert. Ich meine das war eine Interviewsituation und die haben das mit der Abstimmung gar nicht mitbekommen.
          Ich habe nichts gemacht, weil genug andere zur Stelle waren um zu Schlichten.

    2. Der Spiegel ist nun mal kein Nachrichtenmagazin mehr. Der Werteverfall im deutschen Journalismus ist gerade dort besonders gut erkennbar – Kampagnen gegen Ausländer, Muslime und Andersdenkende sind dort Usus.

      Wenn ich vor zwanzig Jahren jemanden gesagt hätte, beim Spiegel in der Chefetage fängt einer aus der Chefetage der Bild an, hätte man mich sofort in die Psychatrie eingewiesen.

      Deshalb passt ehemaliges Nachrichtenmagazin sogar sehr gut, so wie die SPD die ehemalige soziale Arbeiterpartei ist, oder die FDP die ehemalige Bürgerrechtspartei, oder die Grünen die ehemalige Friedenspartei.

      1. Das mag ja deine persönliche Meinung sein, aber als Partei ist es strunzdumm sich mit der Presse anzulegen. Der kurze Erfolgsschub nach Berlin 2011 hat wohl bei vielen zu einer Selbstüberschätzung geführt. Ich erinnere mich noch an Sprüche wie „wir brauchen keine Presse, wir haben Twitter“. Naja wozu das geführt hat, sieht man ja jetzt.

        1. Schön das du dich mit diesem Randbereich des Artikels beschäftigst. Hast du auch zum Inhalt etwas beizutragen?

          Bist du anderer Meinung? Denkst du es wird neutral berichtet?

          DAS wäre für alle hier interessant, wirklich!

  7. Du maßt es dir an zu beurteilen, was richtig und was falsch gemacht wird in der Pressearbeit. Wer bist du um das zu beurteilen? Du stehst ja nicht mal mit deinem echten Namen hinter dem Artikel.
    Warum nimmst du an, dass die Presse neutral zu berichten hat? Die mögen halt die Piraten aus nachvollziehbaren Gründen nicht, das lassen die euch bei jeder Gelegenheit deutlich spüren. Und dazu haben sie jedes Recht der Welt. Kein Journalist ist dazu verpflichtet neutral zu berichten.

    1. Ok, also nichts zum Inhalt des Artikels, nur ad hominem. Ich mag dich trotzdem, Nico ohne Nachnamen 🙂

  8. Pingback: Homepage

Comments are closed.