
Stacked Newspapers | <a href="https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/2.0/">CC BY NC ND 2.0 <a href="https://www.flickr.com/photos/binuri/">Binuri Ranasinghe</a>

Dies ist der zweitausendfünfhundertste Artikel der Flaschenpost, dem einzigen Nachrichtenmagazin der Piratenpartei. Wir, die Mitglieder der Redaktion, nutzen dieses Jubiläum, um einen langen Blick zurück und einen Ausblick nach vorne zu werfen.
Wir sind zwar der offizielle Newsletter der Piratenpartei, aber trotzdem unabhängig in den Inhalten. Wir machen und haben niemals Artikel nach Vorgaben gemacht, weder vom Bundesvorstand noch von anderen Stellen – auch die Chefredaktion hat nie versucht, den Redakteuren Inhalte/Artikel zu diktieren oder zu kürzen. So kam es, dass bei den wenigen (Gast-)Artikeln, die aus qualitativen oder inhaltlichen Gründen nicht veröffentlicht wurden, immer das Team bzw. ein Kern aus erfahrenen Redakteuren in diese Entscheidung miteinbezogen war.
Die Flaschenpost zeichnet sich durch eine gewisse personelle Kontinuität aus. Vier Redakteure „der ersten Stunde“ sind noch heute im Team dabei. Dieses Team setzte und setzt sich aus unterschiedlichen politischen Strömungen in der Partei zusammen. Wir haben es aber geschafft, dies von unserer journalistischen Tätigkeit zu trennen und einige Redakteure waren oder sind nicht Mitglied der Partei. Derzeit verrichtet der dritte Chefredakteur sein Amt, seit 2010 gab es nur drei stellvertretende Chefredakteure.
In den sieben Jahren unseres Bestehens haben wir dazu gelernt. Formate wurden erfunden, verbessert oder auch verworfen sofern sich kein Redakteur fand, der sie weiterführen konnte oder wollte. Dabei folgten wir oft dem politischen Umfeld, in das die Partei eingebunden war. So wurde beispielsweise sehr früh die Rubrik „Aus den Landesverbänden“ durch „Piraten wirken“ ersetzt, auch gerade weil die Anstrengungen und Initiativen Wirkung zeigten. Ein wichtiger Meilenstein waren die „Pro/Contra-Artikel“ – in diesen bekamen immer zwei Seiten einer Sichtweise eines Themas, das innerhalb der Partei umstrittenen war, Gelegenheit ihre Position darzulegen. Diese wurden am selben Tag veröffentlicht. Mit dem Thema BGE machten wir den Anfang (in diesem Fall wurden beide Positionen noch in einem einzigen Artikel behandelt), die Argumente zu SMV und Basisentscheid folgten in getrennten Artikeln.
Technisch waren wir seit 2013 nah an den Piratenkleidern und den Möglichkeiten, die uns dieses WordPress-Theme geboten hat. Das neueste Feature, das wir entdeckt haben und gerne nutzen, sind die Visitenkarten, die seit einiger Zeit für Gastartikel genutzt werden. Damit erfahrt ihr mehr über den Autor.
Die PDFs, die zu jedem Newsletter erzeugt werden, mussten wir leider eines Tages aufgeben. Bedingt durch einen Bug wurden die Bildlizenzen nicht mehr angezeigt – was uns beinahe teuer zu stehen bekommen wäre. Andere Dinge wurden selbst programmiert, so etwa der Generator für die ePub-Ausgabe (Download). Bei all diesen technischen Details kommt uns der gute Draht zur Bayern-IT zugute. Nur durch deren Einsatz und Service kann die Redaktion die hohe Verfügbarkeit von nahezu 100% erreichen und den Lesern und Abonnenten (fast) täglich interessante Artikel bieten. Dafür an dieser Stelle ein dickes Danke an die Betreiber der Infrastruktur der Bayern-IT der Piraten!
Eine größere Arbeit war die Neugestaltung der Kategorien. Während wir anfangs unsere Kategorien nach dem Medium bzw. der Art des Artikels sortierten (beispielsweise „Interview“), stellten wir später den Inhalt (z.B. „Nachrichten – Europa“) in den Vordergrund. Den konzeptionellen Anfang nahm dieser Umbau beim Real-Life-Treff 2012 in Schwarzen. Endgültig abgeschlossen war er zum RLT 2013 in Lüdenscheid. Seit Mai 2012 sind alle Artikel der Flaschenpost auch im eBook-Reader-tauglichen ePub-Format abrufbar.
Wir haben lange überlegt, ob wir hier ein großes Fass aufmachen, die Geschichte der Flaschenpost aktualisieren und nochmal erzählen oder Anekdoten von damals und heute ausrollen – und haben uns dann dagegen entschieden. Denn: „Eigenlob stinkt“, sagt der Volksmund. „Vor allem, wenn es um einen selbst geht“. Wir lassen deshalb einfach mal die Zahlen für uns sprechen:
- 2.500 Artikel unter CC BY 3.0 DE rund um die Piratenpartei und gesellschaftliche Themen. Größtenteils mit Bildmaterial und oft kommentiert. Darin und darum herum 2.984 Bilder.
- Als wohl einziges Team durchgehend aktiv seit 2010. Ohne Spaltungen, essentielle Streitereien oder Zusammenbrüche bzw. Auflösungen. Es geht also 🙂
- Über 120 Redakteure in einem Zeitraum von mehr als sieben Jahren. Darunter viele (aktuelle/ehemalige/folgende) Vorstände und Mandatsträger, Mitglieder der „Bundespresse“, verschiedener Presseteams der LVs sowie Journalisten des DJV bzw. DFJV.
- Von drei Redakteuren mussten wir uns trennen, andere verlegten ihre Arbeit auf andere Felder. Einige Redakteure waren niemals Parteimitglieder oder traten aus, blieben aber aktiv im Team. Darauf sind wir besonders stolz.
- Über 200 Gastartikel von Autoren aus der Partei und von außerhalb.
- Seit 2011 wurden knapp 260 reguläre Newsletter an unsere Abonnenten verschickt. Derzeit haben über 8.000 Personen unseren Newsletter abonniert. Der Spitzenstand belief sich zu Zeiten des Piratenpartei-Hypes auf 12.344 Abonnenten.
- Unseren Twitter-Account setzen wir nur zurückhaltend ein: 4.200 Tweets, hauptsächlich Artikelankündigungen und Leseempfehlungen an aktuell über 3.200 Follower.
- Über unsere interne Mailingliste wurden 24.078 Mails verschickt.
- 14 Sondernewsletter zu Parteitagen, Wahlen und vielem mehr.
- Viele Liveticker zu Bundesparteitagen, teilweise begleitet durch den Ticker der Bundeswebseite.
- Präsenz auf der Münchener Sicherheitskonferenz (MSC), der Piraten-Sicherheitskonferenz (PSC) und beim G7-Gipfel in Elmau.
- In unserer Hochphase hatten wir täglich 4.000 – 6.000 Artikelaufrufe. Aktuell werden täglich 300 – 500 Artikel angeklickt.
- Unser erfolgreichster Artikel erreichte den Spitzenwert von aktuell über 214.000 Zugriffen. Selbst der letzte unserer Top 50-Artikel liegt bei über 34.000 Zugriffen. Weitere Spitzenreiter sind Stasigefängnis Hohenschönhausen und Leben ohne Fernseher.
- Von 5.984 Kommentaren mussten lediglich 46 wegen Verstoß gegen grundlegende Höflichkeitsformen oder Links auf inakzeptable Inhalte – immer mit Begründung – moderiert bzw. entfernt werden. Spam haben wir nicht dazugerechnet.
- 151 Podcasts, einige davon sind auch auf iTunes verfügbar.
- Mehrere Sammelkartenspiele mit den Kandidaten zum Bundesvorstand.
- Fünf RL-Redaktionstreffen, bei denen nicht nur Team-Building betrieben, sondern auch Jahrespläne für die Redaktionsarbeit erstellt wurden.
- Mehr als 150 offene Mumble-Teamsitzungen, viele davon mit Gasthörern.
- Zwei Flaschenpost-Printausgaben (ISSN: 2196-8233, DNB).
- Vielfache Erwähnungen als Informationsquelle zur Piratenpartei in anderen Medien.
Was wird die Zukunft bringen ?
Ein kurzer Ausblick von Steve König, Chefredakteur
Das ist eine Frage, die ich mir stellen musste, als Michael Renner mir bei unserem letzten RLT im November 2015 eröffnete, dass er den Posten des Chefredakteurs abgeben möchte. Mir war klar, dass ich hier in große Fußstapfen trete – Michael und vor ihm Gefion Thürmer haben zusammen mit den vielen anderen Redakteuren die Flaschenpost zu dem gemacht, was sie heute ist. Und wie ihr am Rest des Artikels sehen könnt, ist das – selbst zu Zeiten, in denen es der gesamten Piratenpartei nicht mehr so gut geht, wie noch wenige Jahre zuvor – durchaus beachtlich.
Die abnehmende Motivation macht sich natürlich auch bei uns bemerkbar. Auch wir müssen mit immer weniger Personal zurechtkommen und es ist zugegebenermaßen sehr schwierig, die gleiche Anzahl der Artikel in gleicher Qualität mit weniger Redakteuren zu veröffentlichen. Dennoch schaffen wir es weiterhin, regelmäßig Artikel zu aktuellen Geschehnissen in der Piratenpartei und der Politik zu veröffentlichen und sowohl Piraten als auch andere Leser zu informieren.
Genau das wird auch in Zukunft unsere höchste Priorität bleiben: Die Menschen über piratige Politik zu informieren. Natürlich haben alle Redakteure verschiedene Interessengebiete und können bestimmte Themen besser abdecken als andere. Dennoch ist es wichtig, dass so viele dieser Themen wie möglich nach außen getragen werden, auch mit weniger Redakteuren als zuvor. Besonders in der Pressearbeit ist diese Kontinuität Pflicht. Dass die Nachfrage besteht, merken wir immer wieder. Bestimmte Artikel mit aktuellen und/oder interessanten Thema erhalten plötzlich massiv mehr Zugriffe als der Rest der Beiträge derselben Woche. Viele Kommentatoren diskutieren unter den Artikeln oder auf Twitter über dieselben. Unsere Live-Blogs zu den Bundesparteitagen sind nach wie vor gefragt. Viele Menschen, die keinen Stream schauen können, klicken sich bei der Flaschenpost rein, um die Abstimmungen und Wahlen verfolgen zu können.
Das macht Mut und motiviert. Natürlich gibt es auch immer wieder den ein oder anderen, der auf Konfrontation aus ist. Aber was wäre das Leben schon ohne? Letztendlich haben wir eine tolle Leserschaft, von der viele Leser uns über die Jahre hinweg treu geblieben sind. Wir kennen euch natürlich nicht alle persönlich. Aber die Namen von Personen, die regelmäßig unsere Artikelankündigungen retweeten, sehen wir immer wieder.
Wir machen weiter. Mindestens so lange wie es die Piratenpartei gibt, wird es uns auch geben. Natürlich würden wir uns über mehr personelle Unterstützung freuen – E-Mails bitte an redaktion@die-flaschenpost.de ;). Aber ich glaube, selbst wenn nur noch zwei oder drei gewillte Redakteure übrig wären, würde die Flaschenpost weiterlaufen.
Am Ende bleibt nur noch eines zu sagen: „Danke!“. Danke an die vorherigen Chefredakteure Michael Renner und Gefion Thürmer, die auch den vorherigen Bundesnewsletter zu einem journalistischem Format aus- und aufgebaut haben. Danke an alle ehemaligen Redakteure, die einen großen Teil zu den 2.500 Aritkeln beigetragen haben. Danke an die aktuellen Redakteure, insbesonderes das aktive Kernteam, das auch heute noch dafür sorgt, dass unsere Startseite regelmäßig mit gutem Content gefüllt ist. Danke an Carsten Sawosch und alle vorherigen Verantwortlichen im BuVo, die uns immer den Rücken freigehalten haben. Danke an alle Piraten und Nicht-Piraten, die bei uns Gastbeiträge zu ihren Themen geschrieben haben. Danke an die Bayern-IT, die unser WordPress hostet und uns unermüdlich zur Seite steht, und an die Bundes-IT, die unsere gesamte interne Kommunikation ohne Ausfälle gewährleistet hat. Und natürlich: Danke an euch Leser, dass ihr immer wieder unsere Artikel anklickt, lest, teilt und kommentiert
Danke für 2.500 Artikel. Und auf die nächsten 2.500!
Für die Redaktion der Flaschenpost:
Christiane vom Schloß, Holger Burbach, Michael Renner, Peter Oliver Greza, Sperling, Steve König
danke an alle Mitarbeiter der Flaschenpost für die jahrelange kompetente Berichterstattung…,
tomas, prat 27793
6 Jahre… 😉
Also, die erste „Flaschenpost“ entstand im LV Thüringen 2010 als Probeausgabe. Im Sommer dann nach BPT Bingen hat Ben Stöcker aus´m BuVo das dann für den Bund angefragt und wir haben es ihm anvertraut incl. Namen … 😉